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Zecken – die Gefahr lauert in der Natur

Donnerstag, 25. April 2013 – Autor:
2012 war kein Zeckenjahr. Im Vergleich zum Vorjahr wurden nur halb so viele Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME-Fälle gemeldet. Dennoch geben Wissenschaftler keine Entwarnung. Menschen, die sich in Risikogebieten aufhalten, sollten sich gegen FSME impfen lassen.
Zecken – die Gefahr lauert in der Natur

Zecken-Impfung wird auch für 2013 empfohlen

Ist das Wetter schön, insbesondere am Wochenende, halten sich Menschen verstärkt im Freien auf – und es kommt häufiger zu Zeckenstichen. Schon ein einziger Zecken-Stich kann schwere Schäden bis hin zum Tod zur Folge haben. Denn Zecken können unterschiedlichste Krankheitserreger übertragen. Am gefährlichsten für den Menschen sind die durch Zecken übertragene Borreliose-Bakterien und das FSME-Virus, das die lebensbedrohliche Frühsommer-Meningoenzephalitis auslösen kann. Anders als bei der Borreliose gibt es gegen FSME aber eine wirksame Impfung. Obwohl 2012 nur halb so viele Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet wurden, wollen Wissenschaftler für 2013 keine Entwarnung geben. „Der völlig falsche Schluss wäre anzunehmen, dass sich das Infektionsrisiko in den bekannten FSME-Risikogebieten Europas bleibend reduziert und man in den Impfanstrengungen nachlassen kann“, sagte Dr. Jochen Süss, ehemaliger Leiter des Referenzlabors für durch Zeckenbiss übertragene Erkrankungen am Friedrich-Löffler-Institut. „Jeder, der sich ungeimpft in FSME-Gebieten aufhält, trägt nach wie vor das Risiko einer Infektion nach einem Zeckenstich.“

Nicht ungeimpft in FSME-Risikogebiete gehen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen den Erreger der FSME für alle Menschen, die sich ständig oder vorübergehend in einem ausgewiesenen Risikogebiet aufhalten oder generell viel in der Natur unterwegs sind. Als FSME-Risikogebiete gelten Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz.

Laut einer aktuellen Umfrage der "Apotheken Umschau" ist bundesweit jeder fünfte gegen FSME geimpft. In Gebieten mit erhöhtem FSME-Risiko ist die Impfrate noch etwas höher: In Baden-Württemberg besitzen 29 Prozent, in Thüringen 31 Prozent und in Bayern 40 Prozent einen Immunschutz gegen diese durch Viren ausgelöste Krankheit. Als weiteren Schutz vor Zecken verwenden laut Apotheken Umschau nur 14,4 Prozent der Befragten vor jedem Ausflug "ins Grüne" Anti-Zecken-Sprays oder -Cremes. Vier von Zehn suchen nach einem solchen Ausflug ihren Körper gründlich nach Zecken ab. „Zecken bevorzugen gut durchblutete und feuchte Körperregionen wie zum Beispiel Kniekehlen, Leistenbeuge und Achselhöhlen“, sagte Dr. Gerhard Dobler, Oberfeldarzt am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Das frühzeitige Entfernen der Zecke gilt als effektive Schutzmöglichkeit gegen Borreliose, für die es bislang keinen Impfschutz für Menschen gibt.

Foto: © Antje Lindert-Rottke

Hauptkategorie: Medizin
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