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Zahlreiche Mumps-Fälle in München

Sonntag, 24. Juli 2016 – Autor:
In München ist es in den letzten Tagen gehäuft zu Mumps-Fällen gekommen. Mindestens 16 junge Menschen haben sich innerhalb von nur vier Tagen angesteckt. Das Referat für Umwelt und Gesundheit ruft zur Wachsamkeit auf.
Mumps geht in München um. Viele junge Menschen sind nicht ausreichend geimpft

Mumps geht in München um. Viele junge Menschen sind nicht ausreichend geimpft – Foto: Astrid Gast - Fotolia

Mumps gilt zwar als Kinderkrankheit, ist aber hoch ansteckend. Mit Sorge beobachten die Münchener Gesundheitsbehörden daher die Häufung von Mumps-Fällen in der Stadt. 16 junge Erwachsene sollen sich nach Angaben des Referats für Umwelt und Gesundheit innerhalb von nur 4 Tagen angesteckt haben. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass üblicherweise 60 Fälle im gesamten Jahre auftreten. Die Behörde ruft deshalb zur Wachsamkeit auf. Wer Kontakt zu einem Erkrankten hatte und selbst nicht geimpft ist, sollte die Nähe zu Säuglingen, Schwangeren und immunschwachen Personen vermeiden, rät das Referat für Umwelt und Gesundheit. Von einem Mumps-Ausbruch wollte die Behörde am Freitag aber noch nicht sprechen.

Mumps ist eine virale Infektionskrankheit, die durch Tröpfcheninfektion und Kontakt mit Speichel von Erkrankten übertragen wird. Häufig treten Fieber und eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen auf. Das macht die Mumps-typischen dicken Backen. In komplizierten Fällen kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute, der Bauchspeicheldrüse oder der Nebenhoden kommen, was wiederum Auswirkungen auf die Zeugungsfähigkeit haben kann.

Bei schmerzenden geschwollenen Backen sofort zum Arzt

Bei Auftreten von grippeähnlichen Symptomen oder Schwellung der Speicheldrüsen sollte darum sofort ein Arzt konsultiert werden. Auch wenn der lediglich die Symptome lindern kann, können durch die Diagnose weitere Ansteckungen vermieden werden.

Infizierte Personen sind bereits bis zu sieben Tage vor Erkrankungsbeginn ansteckend. Die Inkubationszeit beträgt 18 Tage.

Die auch als Ziegenpeter bekannte Krankheit ist seit Einführung der Mumps-Impfung in Deutschland praktisch von der Bildfläche verschwunden. Die Impfung wird meist als Dreifach-Impfung gegen Mumps, Röteln und Masern eingesetzt.

Mumps-Impfung umgehend nachholen

Doch es gibt Impflücken, insbesondere bei jungen Erwachsenen zwischen 20 und 40 Jahren. Das Robert Koch Institut hat wiederholt davor gewarnt. Auch in München sollen aktuell vor allem junge Menschen dieser Altersgruppe betroffen sein.

Die Mumps-Impfung kann jederzeit nachgeholt werden. Voll wirksam ist sie aber erst, wenn sie einmal wiederholt wurde. Deshalb empfiehlt die Münchener Behörde nur einmal geimpften Personen die zweite Impfung möglichst umgehend nachholen.

Menschen, die vor 1970 geboren wurden, haben in aller Regel eine Mumps-Infektion durchgemacht und gelten daher als immunisiert. Viele wissen aber gar nicht, ob sie als Kind Mumps hatten. Auch sie können sich noch impfen lassen.

Foto: © Astrid Gast - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
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