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Zähneknirschen immer öfter mit Aufbiss-Schiene behandelt

Dienstag, 23. Januar 2018 – Autor:
Zähneknirschen ist ein klassisches Stress-Symptom. Für Zahnärzte ergibt sich daraus offenbar ein gutes Geschäft: Die Zahl der Aufbiss-Schienen ist nach Barmer-Informationen seit 2016 sprunghaft gestiegen.
Zahnärzte verordnen mehr Aufbiss-Schienen. Der Stress geht davon aber nicht weg

Zahnärzte verordnen mehr Aufbiss-Schienen. Der Stress geht davon aber nicht weg – Foto: ©RioPatuca Images - stock.adobe.com

Manche Menschen wissen gar nicht, dass sie nachts mit den Zähnen knirschen. Erst der Zahnarzt sieht es dann an den abgenutzten Kauflächen – und verschreibt im Zweifel eine Aufbiss-Schiene. Dass diese immer öfter der Fall ist, geht aus einer Veröffentlichung der Barmer Krankenkasse hervor: Danach ist die Zahl der verordnetet Aufbiss-Schienen zwischen 2012 und 2016 um 15,6 Prozent gestiegen. Bekamen 2012 noch 1,38 Millionen gesetzlich Versicherte das zahnärztliche Hilfsmittel verschrieben, waren es 2016 schon rund 1,6 Millionen.

Zahnsubstanz nimmt Schaden

Dabei können Aufbiss-Schienen nur weitere Schäden am Zahn verhindern. Aufbiss-Schienen werden nachts getragen, um zu vermeiden, dass der Zahnschmelz bei stressbedingtem Zähneknirschen Schaden nimmt. An der Ursache ändern sie aber nichts: Und die lautet Stress. „Wer zu den nächtlichen Zähneknirschern gehört, sollte dies als Warnzeichen des Körpers verstehen und versuchen, Stress abzubauen“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Die Expertin empfiehlt den Stressursachen auf den Grund zu gehen und klassische Methoden wie Muskelentspannung nach Jacobsen, Hatha-Yoga oder autogenes Training auszuprobieren.

Stressabbau empfohlen

Eine Alternative sind Online-Kurse. Die Barmer bietet ihrer Website Online-Trainings zur psychischen Gesundheit und zur Achtsamkeit an. „Solche Kurse haben den Vorteil, dass die Teilnehmer über einen längeren Zeitraum mit Fragen, Anregungen und kleinen Übungsanleitungen im Alltag begleitet werden“, betont Marschall.

Chronisches Zähneknirschen kann sich auch durch Schmerzen im Kieferbereich äußern und ins Gesicht ausstrahlen. Ein Besuch beim Zahnarzt kann Klarheit bringen. Auch ohne Beschwerden stehen gesetzlich Versicherten zwei Kontrolltermine im Jahr zu. Doch längst nicht jeder nimmt sie in Anspruch: Fast jeder dritte geht nicht regelmäßig zum Zahnarzt. Medizinerin Marschall: "Dabei wird der Besuch doppelt belohnt. Zahnerkrankungen werden frühzeitig erkannt, und wer doch mal Zahnersatz benötigt, bekommt über den Nachweis mit dem Bonusheft einen höheren Kassen-Zuschuss.“

Foto: © RioPatuca Images - Fotolia.com

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha
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