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Zähneknirschen immer häufiger - eine Aufbissschiene kann helfen

Mittwoch, 13. Juni 2012 – Autor: Anne Volkmann
Zahnärzte beobachten eine Zunahme von nächtlichem Zähneknirschen. Das kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Kann eine Aufbissschiene Abhilfe schaffen?
Aufbissschiene gegen Zähneknirschen

Aufbissschiene gegen Zähneknirschen

Zähneknirschen tritt meistens nachts auf. Die Ursache ist in vielen Fällen nicht bewältigter Stress. Betroffen sind meistens Menschen, welche die Anspannungen des Tages mit in den Schlaf nehmen. Sie beißen regelrecht "die Zähne zusammen". Andere, aber seltenere Ursachen können Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers, schlecht sitzende Prothesen oder überstehende Zahnfüllungen sein. Etwa zehn Prozent der Deutschen sind betroffen. Das meldet das Statistische Jahrbuch der Bundeszahnärztekammer für das Jahr 2011. Besonders häufig tritt das Zähneknirschen in der Altersgruppe der 35- bis 45-Jährigen auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Aber auch viele Kinder und Jugendliche knirschen mit den Zähnen.

Schäden durch Zähneknirschen

Durch das Zähneknirschen drohen vielfältige Schäden. An den Abriebstellen verlieren die Zähne Substanz. Der Zahn kann auf diese Weise bis auf die Wurzel abgeschliffen werden. Durch den extremen Druck entstehen Risse im Zahnschmelz, was zu überempfindlichen Zähnen führen kann. Auch das Zahnbett wird durch die massives Zähneknirschen beeinträchtigt, und das Zahnfleisch kann sich in der Folge zurückziehen. Kommt es dann zu bakteriellen Entzündungen, können sich die Zähne sogar lockern und ausfallen. Eine weitere Folge des Zähneknirschens sind Schmerzen im Gesicht und im Kiefer aufgrund der starken Verspannung der Kaumuskeln. Auch Hals- und Nackenmuskeln können durch das Zähneknirschen verspannen, und häufig entstehen Kopfschmerzen.

So wirkt die Aufbissschiene 

In schweren Fällen kann es zu einer Kiefergelenksperre kommen. Der Mund kann dann kaum noch geöffnet werden. Dem Zähneknirschen sollte also rechtzeitig entgegengewirkt werden. Abhilfe kann eine Aufbissschiene - auch "Beissschiene" genannt - schaffen, die der Patient im Schlaf und bei Bedarf auch tagsüber trägt. Die Aufbissschiene wird vom Zahnarzt angepasst und wird entweder auf dem Ober- oder dem Unterkiefer getragen. Durch die Aufbissschiene lassen sich die Zähne wirksam vor den Schmirgelkräften schützen. Zudem kommt es durch eine Veränderung der Kieferstellung zu einer Entspannung des Gelenkbereichs. Patienten, die nachts eine Aufbissschiene tragen, haben häufig morgens weniger Kopfschmerzen und Verspannungen. Allerdings zeigt die Aufbissschiene nicht bei jedem Patienten Erfolg. Sehr starke Zähneknirscher beissen ihre Schiene einfach durch.

Weitere Therapien

Neben der Aufbissschiene sind auch andere Maßnahmen möglich, wie beispielsweise Stressbewältigungs-Trainings und Entspannungsübungen. Eine gute Therapieoption ist auch die Kombination aus Massagen und Lockerungsübungen mit Biofeedback. Letzteres kann Patienten dazu verhelfen, bewusst daran zu denken, den Ober- und Unterkiefer nicht aufeinander zu pressen. Festgestellt wird das Zähneknirschen - im Fachjargon "Bruxismus" genannt - meist durch den Zahnarzt, der die Schleifspuren an den Zähnen sehen kann. Allerdings ist dies erst relativ spät möglich, wenn schon Schäden eingetreten sind. Morgendliche Verspannungen und Schmerzen im Gesicht und besonders im Kiefer können ein erster Hinweis auf nächtliches Zähneknirschen sein. Oft ist es auch der Partner, der es als erster bemerkt, weil er die Knirschgeräusche in der Nacht hört.

Foto: bbroianigo/fotolia.com

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