Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Worauf man beim Kauf einer Sonnenbrille achten sollte

Dienstag, 19. Juli 2022 – Autor:
Wenn von Sonnenschutz die Rede ist, denken viele in erster Linie an die Haut. Doch auch die Augen müssen vor UV-Licht geschützt werden, insbesondere die von Kindern. Die Frage ist nicht, ob eine Sonnenbrille ratsam ist, sondern welche die richtige ist.
Die Wahl der Sonnenbrille richtet sich nach dem UV-Index. Der ist am Meer und in den Bergen am höchsten

Die Wahl der Sonnenbrille richtet sich nach dem UV-Index. Der ist am Meer und in den Bergen am höchsten – Foto: © Adobe Stock/ kieferpix

Was UV-Strahlung mit der Haut anrichten kann, ist hinlänglich bekannt. Dass auch die Augen geschädigt werden können, wird oft vergessen. Dabei kann UV-Licht sogar Krebs an Lidern und Bindehaut verursachen oder ein Aderhautmelanom. Sehr selten, insbesondere bei Kindern, können Hitzeschäden an der Netzhaut die Sehschärfe dauerhaft reduzieren. UV-Strahlung kann bei Erwachsenen zudem ein Pterygium auslösen, eine Gewebeveränderung an der Bindehaut, die zu Hornhautverkrümmung, trockenen Augen und Sehminderung führen kann. Starke Sonnenreflexion des Bodens etwa in den Tropen oder der Arktis kann schließlich eine Ablagerung von gelblichen Proteinen in der Hornhaut bewirken („klimatische Tröpfchenkeratopathie“).

Sonnenschutz ab UV-Index 3 nötig

Auf diese Gefahren weisen Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) hin – und raten zum Sonnenschutz. „Bereits ab UV-Index 3 sollten Sonnenschutzmaßnahmen ergriffen werden“, sagt Dr. Vinodh Kakkassery von der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. Dann ist es also höchste Zeit, die Augen mit einer guten Sonnenbrille zu schützen.

Kriterien für die Wahl der Sonnebrille: CE-Label und mehr

Das  CE-Zeichen, was der EU-Norm DIN EN ISO 12312 entspricht, garantiert wirksamen UV-Schutz.

Noch mehr Sicherheit bieten Brillen mit der Aufschrift „UV400“ oder „100 Prozent UV-Schutz“– ein solches Modell filtert alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern heraus.

Darüber hinaus spielt der Blendungsfilter eine Rolle: Er reicht von Kategorie 1 bis 4 und gibt an, wieviel Prozent an Sonnenstrahlung absorbiert wird.

„Kategorie 1 eignet sich für bewölkte Tage. Urlauber am Meer und in den Bergen sind mit der höheren Schutzkategorie 3 gut beraten“, erklärt Professor Ludwig M. Heindl vom Zentrum für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Köln. . Daneben gibt es auch selbsttönende Gläser, die für Brillenträger eine Option darstellen. „Sie sind allerdings nicht unbedingt für den Autoverkehr geeignet“, so der Experte.

Inzwischen gibt es auch Kontaktlinsen mit UV-Schutz. Laut Heindl bieten sie aber keinen ausreichenden UV-Schutz für die Augenlider und die Bindehaut, „weshalb eine zusätzliche Sonnenbrille ratsam ist.“

Vorhergesagter UV-Index wird oft überschritten

Der tagesaktuelle UV-Index lässt sich online beim Deutschen Wetterdienst einsehen, auch zahlreiche Wetter-Apps weisen diesen Wert aus. In Deutschland werden im Sommer Werte von 8 bis 9, in den Hochlagen der süddeutschen Gebirgsregionen sogar bis 11 erreicht. Aber Achtung: Spiegelnde Oberflächen wie Wasser, Sand und Schnee reflektieren das ultraviolette Licht und erhöhen den vorhergesagten UV-Index. So steigern Gras oder Wasser den UV-Wert um bis zu zehn Prozent, Sand am Meer um etwa 15 Prozent, Meeresschaum um 25 Prozent. Am stärksten reflektiert Schnee: Er erhöht den UV-Gesamtwert um rund 50 Prozent. Da die UV-Strahlung zudem alle 1000 Höhenmeter etwa zehn Prozent zunimmt, ist im Hochgebirge oder auf Gletschern besondere Vorsicht angebracht. „Aufgrund der starken Blendung sollte man dort Sonnenbrillen mit Filterkategorie 4 tragen, die bis zu 97 Prozent des Lichts absorbieren“, rät Heindl.

Hauptkategorien: Medizin , Umwelt und Ernährung
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Auge , Augenkrankheiten , Sonnenschutz

Weitere Nachrichten zum Thema Sonnenschutz

15.06.2022

Weniger Wolken – mehr Sonnenstunden: Der Klimawandel ändert das Wetter in Deutschland. Weil die Menschen damit mehr UV-Strahlung abbekommen, nehmen bestimmte Krankheiten zu. Hautkrebs ist nur eine davon. Sonnenschutz wird immer wichtiger.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Schon wieder ein leichter Sonnenbrand, obwohl da immer wieder Wölkchen am Himmel waren und die Sonne gefühlt gar nicht so knallte? Was habe ich falsch gemacht? Schon jetzt, zu Beginn des Sommers, ist die UV-Strahlung oft stärker, als man denkt. Ein konkreter und objektiver Anhaltspunkt für den richtigen Sonnenschutz ist der laufend aktualisierte UV-Index des Bundesamts für Strahlenschutz.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin