Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wohin mit Krebs? Deutsche Krebszentren bieten ukrainischen Geflüchteten Hilfe an

Mittwoch, 23. März 2022 – Autor:
Ein Netzwerk von deutschen Krebsorganisationen unterstützt die Versorgung von krebskranken Menschen aus der Ukraine. Derzeit nehmen 35 Onkologische Zentren an dem Unterstützungsprojekt teil. Zudem hat die Deutsche Krebshilfe einen Hilfsfonds für Angehörige eingerichtet.
35 Onkologische Zentren sind derzeit Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine mit einer Krebserkrankung

35 Onkologische Zentren sind derzeit Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine mit einer Krebserkrankung – Foto: © Adobe Stock/ Braden Gunem

Schätzungsweise mehr als 210.000 Menschen aus der Ukraine haben mittlerweile Schutz in Deutschland gesucht. Darunter dürften auch etliche Geflüchtete mit Krebserkrankungen sein. Damit diese Patienten eine adäquate Behandlung bekommen, hat die Deutsche Krebsgesellschaft gemeinsam mit dem Comprehensive Cancer Center (CCC)-Netzwerk der Deutschen Krebshilfe Anlaufstellen zusammengestellt, die bei der Suche nach Behandlungs- und Diagnosemöglichkeiten weiterhelfen können. Aktuell nehmen 35 zertifizierte Onkologische Zentren und Spitzenzentren in Deutschland an dem Unterstützungsprojekt teil.

Berlin ist mit zwei Tumorzentren vertreten

Die Adressen und Ansprechpartner sind auf den Webseiten der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und des Krebsinformationsdienstes (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums zu finden. 13 Bundesländer sind dort aktuell mit mindestens einer Anlaufstelle vertreten. In Berlin etwa beteiligen sich derzeit das Cancer Center Berlin-Neukölln und das Charité Comprehensive Cancer Center, in Brandenburg das Tumorzentrum Neuruppin. Die Informationen sind ins ukrainische übersetzt.

Regionale Versorgung soll gesichert werden

„Mit unserer Initiative wollen wir dazu beitragen, dass sie (geflüchtete Menschen aus der Ukraine mit Krebs) in der Nähe ihres Aufenthaltsorts in Deutschland die Hilfe bekommen, die sie benötigen", betont Prof. Thomas Seufferlein, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft.

Die Onkologischen Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe und die zertifizierten Onkologischen Zentren der Deutschen Krebsgesellschaft seien regional hervorragend vernetzt, ergänzt Prof. Carsten Bokemeyer, Sprecher des CCC-Netzwerks. „Das sind gute Voraussetzungen, um krebskranken Menschen aus der Ukraine den Zugang zur qualifizierten Krebsversorgung in Deutschland zu ermöglichen.“

Hilfsfonds für Angehörige

Darüber hinaus hat die Deutsche Krebshilfe für Angehörige der krebsranken Menschen einen Hilfsfonds mit 2,5 Millionen Euro eingerichtet. Der Hilfsfonds deckt schnell und unbürokratisch bereits entstandene oder entstehende Reise-, Aufenthaltskosten sowie sonstige Kosten von Familienmitgliedern der Patienten ab, teilt die Krebshilfe mit. Sowohl Angehörige von krebskranken Kindern als auch von erwachsenen Betroffenen können demnach diese Hilfe in Anspruch nehmen. Anträge hierfür können von Onkologischen Spitzenzentren, zertifizierten Krebszentren und allen Kinderkrebszentren für ihre Patienten gestellt werden.

Die Liste mit den unterstützenden Krebszentren und den jeweiligen Ansprechpartnern kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://www.krebsgesellschaft.de/krebskranke-menschen-aus-der-ukraine.html

Weitere Nachrichten zum Thema Geflüchte aus der Ukraine

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin