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Wo gibt es Zuschüsse für Kinderwunsch-Behandlung?

Montag, 14. Mai 2018 – Autor:
In Deutschland ist fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Eine Kinderwunsch-Behandlung kann helfen. Für die gibt es Zuschüsse, heißt es zum Tag der ungewollt Kinderlosen.
Schwangerschaft, kinderwunsch, fruchtbarkeit, gynäkologie

Einige Länder und der Bund geben Zuschüsse für eine Kinderwunsch-Behandlung – Foto: ©Dan Race - stock.adobe.com

In Deutschland ist fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Um sich den Kinderwunsch zu erfüllen, müssen sie sich einer reproduktionsmedizinschen Behandlung unterziehen. Die stellt finanziell aber auch körperlich und seelisch eine erhebliche Belastung dar, berichtet das Bundesfamilienministerium (BMFSJ) zum Tag der ungewollt Kinderlosen.

Für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen sind die hohen Kosten der Fertilitätsbehandlung oft nicht tragbar. Beim Familienministerium gibt es daher die Initiative "Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit", die Kinderwunsch-Paaren eine ergänzende finanzielle Unterstützung ermöglicht. Voraussetzung ist, dass sich das jeweilige Bundesland mit einem eigenen Förderprogramm beteiligt und Anteile in mindestens gleicher Höhe wie der Bund einbringt.

Wo die Kinderwunsch-Behandlung bezuschusst wird

Mittlerweile können auch unverheiratete Paare, die in einer auf Dauer angelegten nichtehelichen, heterosexuellen Lebensgemeinschaft leben, finanzielle Unterstützung aus Bundesmitteln erhalten. Die Länder, die die Kinderwunsch-Behandlung bezuschussen -  Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin -, haben ihre Landesförderkriterien entsprechend angepasst.

Die staatliche Förderung kann bis zu 50 Prozent des nach Abrechnung mit der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung verbleibenden Eigenanteils betragen. Wie hoch die Förderungssumme genau ist, und wie viele Behandlungen gefördert werden, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Ein gesetzlicher Anspruch auf die finanzielle Förderung einer künstlichen Befruchtung besteht nicht.

Auf informationsportal-kinderwunsch.de gibt es einen Fördercheck

Die Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden. Wenn die Kosten von dritter Seite zum Beispiel durch die Krankenkasse zu 100 Prozent erstattet werden, gibt es keine Zuschüsse von Land oder Bund. Alle Informationen zur Bundesinitiative, zu den Länder-Kooperationen sowie eine Datenbank mit Suchfunktion nach Kinderwunschberatung in Wohnortnähe sind auf dem informationsportal-kinderwunsch.de zu finden.

Mit einem Förder-Check können Paare auf dem Portal in acht Schritten herausfinden, ob für sie grundsätzlich die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung in ihrem Bundesland besteht, und ob sie die Voraussetzungen für eine Antragstellung erfüllen.

Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit

Hier werden auch die Gründe, Ursachen und Folgen ungewollter Kinderlosigkeit sowie die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten beschrieben. Dazu zählen die Insemination, die Hormonkorrektur bei der Frau, die In-vitro-Fertilisation, bei der entnommene Eizellen und Sperma im Labor zusammengebracht werden und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion. Diese wird bei einer ungenügenden Spermienaktivität eingesetzt. Ein Spermium wird hierbei direkt in die Eizelle gespritzt.

Vielen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch fällt es schwer, ihre Sorgen und Nöte im Freundeskreis oder in der Familie zu teilen. Dabei ist es in belastenden Lebenssituationen wichtig, sich austauschen zu können. Die hier aufgelisteten Experten der psychosozialen Beratungsstellen können da eine große Unterstützung sein.

Psychosoziale Beratungsstellen unterstützen die Paare

Eine vertrauensvolle Beratung kann zu jedem Zeitpunkt einer Kinderwunschbehandlung helfen: vor Beginn als Entscheidungshilfe, währenddessen, um die emotionale Achterbahn aufzufangen, und am Ende, um gegebenenfalls die Auseinandersetzung mit erfolglosen Kinderwunschbehandlungen zu unterstützen. Angeboten werden Einzel- oder Paarberatung sowie Gruppenangebote.

Foto: Dan Race/fotolia.com

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