Wissenschaftler erforschen Einfluss der Gene auf den Stoffwechsel
Dienstag, 13. Mai 2014
– Autor:
Cornelia Wanke
Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München ist gemeinsam mit einem internationalen Forscherteam gelungen, 145 Gene zu identifizieren, die den menschlichen Stoffwechsel beeinflussen.
Wie beeinflussen Gene den Stoffwechsel? Das analysieren Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums
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Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlicht. Sie könnten nach Angaben des Helmholtz Zentrums dazu dienen, dass in Folgestudien neue Krankheitsmechanismen und Therapieansätze erforscht werden. Die genomweite Assoziationsstudie stellt die bislang umfassendste vergleichende Untersuchung genetischer Einflüsse auf den menschlichen Stoffwechsel dar.
145 genetische Regionen wurden in der Studie erfasst und erforscht
Das Team fand 145 genetische Regionen, die in Zusammenhang mit über 400 Stoffwechselprodukten, wie etwa Kohlenhydraten, Lipiden, Vitaminen oder DNA-Bausteinen, stehen. Auf der Basis ihrer Auswertungen konnten die Wissenschaftler individuelle Unterschiede in den Stoffwechselprofilen der Probanden rekonstruieren.
Dazu analysierten Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München (HMGU), gemeinsam mit Kollegen des Wellcome Trust Sanger Instituts (UK) und des King's College London (UK), die Daten der deutschen KORA-Studie und der britischen TwinsUK-Studie mit insgesamt 7.824 Teilnehmern. Außer der Assoziation zwischen Genen und Stoffwechselprodukten werteten sie zusätzliche Daten zur Genexpression, Vererbung und bekannten Überschneidungen der betroffenen Gene mit Erkrankungen oder pharmakologischen Ansatzpunkten aus. So konnte das Team Gene ihren Substraten zuordnen und diese wiederum mit Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes verbinden.
Gene und Stoffwechsel: neue therapeutische Ansätze könnten entstehen
"Die Zusammenhänge zwischen Genen und Stoffwechselprodukten zu entschlüsseln, ist die Grundlage, um Genfunktionen genauer zu verstehen und ihren Einfluss bei der Entstehung von Krankheiten zu erforschen", sagte Dr. Gabi Kastenmüller vom Institut für Bioinformatik und Systembiologie am HMGU bei der Vorstellung der Ergebnisse. Darüber hinaus ließen sich über solche molekularen Netzwerke auch neue therapeutische Ansatzpunkte identifizieren, so die Forscher. Laut Dr. Christian Gieger vom Institut für Genetische Epidemiologie am HMGU sei es durch die Analysen auch möglich, Eingriffe in den Stoffwechsel durch Medikamente oder Lebensstiländerungen besser nachzuvollziehen und mögliche Wirkungen oder Nebenwirkungen abzuschätzen.
Die entwickelte Datenplattform liefere so wichtige Grundlagen, um das Krankheitsverständnis und die Wirkstoffforschung bei Stoffwechselerkrankungen voranzubringen, betonten die Wissenschaftler.
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