Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wirkstoffe des grünen Tees als mögliche Therapieoption gegen Krebs

Dienstag, 16. Oktober 2012 – Autor: Anne Volkmann
Ein Inhaltsstoff des grünen Tees kann offenbar dem Wachstum von Tumoren entgegenwirken. Forscher glauben nun, dass sich daraus die Basis für eine neue Therapieoption ergeben könnte.
Wirkstoffe des grünen Tees

Grüner Tee hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften

Für viele der gesundheitsfördernden Eigenschaften des Tees werden die reichlich darin enthaltenen Polyphenole verantwortlich gemacht. Eines davon ist das sogenannte Epigallocatechingallat, kurz EGCG, das ungefähr ein Drittel der Trockenmasse des grünen Tees ausmacht. Es ist ein Antioxidans, das nicht nur antientzündlich wirkt, sondern offenbar auch das Wachstum von Tumoren beeinflussen kann. Das haben Wissenschaftler aus Glasgow festgestellt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie jetzt im Fachjournal Nanomedicine.

Darauf, dass EGCG eine antitumuröse Wirkung haben könnte, weisen theoretische Modelle schon lange hin. In der Praxis scheiterten die Versuche der Forscher jedoch meistens daran, dass der Wirkstoff den Tumor bei einer intravenösen Verabreichung nicht in ausreichender Konzentration erreichen konnte. Den Forschern um Christine Dufès gelang es bei Versuchen mit Mäusen nun, den Stoff mit Hilfe von Vesikeln, die normalerweise als Träger für das Plasmaprotein Transferrin dienen, in ausreichend grosser Menge zu den Krebszellen zu transportieren. Als Resultat konnte eine signifikante Tumorsuppression festgestellt werden.

Signifikante Reduktion von Krebszellen

Bei rund 40 Prozent der Versuchstiere verkleinerte sich die Menge der Krebszellen, bei weiteren zehn Prozent stabilisierte sie sich und wuchs nicht weiter. Im Durchschnitt verlängerte sich die Lebenszeit der behandelten Tiere um 20 Tage. Die Forscher hoffen nun, dass sich aus den von ihnen gewonnen Erkenntnissen neue Optionen für die Therapie von Krebs ergeben können.

Grüner Tee: nicht viele Studien

Dass sich grüner Tee positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann, wird schon lange behauptet. So soll er gut für das Herz, die Nerven, die Haut und die Zähne sein. Die meisten dieser positiven Wirkungen sollen auf den Polyphenolen beruhen, die aggressive freie Radikale abfangen und unschädlich machen können. Allerdings gibt es noch nicht viele Studien, die dies bestätigen. Zudem sind sich auch die Experten häufig nicht einig, wie hoch die Konzentrationen sein müssen, damit sich die gesundheitsfördernden Wirkungen überhaupt entfalten können.

Foto: Africa Studio / fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung , Grüner Tee , Krebs

Weitere Nachrichten zum Thema Ernährung

16.01.2019

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Darmkrebs: Die Häufigkeit dieser Krankheiten könnte durch eine ballaststoffreiche Ernährung deutlich gesenkt werden. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Meta-Studie, die jetzt im Fachmagazin „Lancet“ veröffentlicht wurde.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin