Wirkstoffe des grünen Tees als mögliche Therapieoption gegen Krebs
Für viele der gesundheitsfördernden Eigenschaften des Tees werden die reichlich darin enthaltenen Polyphenole verantwortlich gemacht. Eines davon ist das sogenannte Epigallocatechingallat, kurz EGCG, das ungefähr ein Drittel der Trockenmasse des grünen Tees ausmacht. Es ist ein Antioxidans, das nicht nur antientzündlich wirkt, sondern offenbar auch das Wachstum von Tumoren beeinflussen kann. Das haben Wissenschaftler aus Glasgow festgestellt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie jetzt im Fachjournal Nanomedicine.
Darauf, dass EGCG eine antitumuröse Wirkung haben könnte, weisen theoretische Modelle schon lange hin. In der Praxis scheiterten die Versuche der Forscher jedoch meistens daran, dass der Wirkstoff den Tumor bei einer intravenösen Verabreichung nicht in ausreichender Konzentration erreichen konnte. Den Forschern um Christine Dufès gelang es bei Versuchen mit Mäusen nun, den Stoff mit Hilfe von Vesikeln, die normalerweise als Träger für das Plasmaprotein Transferrin dienen, in ausreichend grosser Menge zu den Krebszellen zu transportieren. Als Resultat konnte eine signifikante Tumorsuppression festgestellt werden.
Signifikante Reduktion von Krebszellen
Bei rund 40 Prozent der Versuchstiere verkleinerte sich die Menge der Krebszellen, bei weiteren zehn Prozent stabilisierte sie sich und wuchs nicht weiter. Im Durchschnitt verlängerte sich die Lebenszeit der behandelten Tiere um 20 Tage. Die Forscher hoffen nun, dass sich aus den von ihnen gewonnen Erkenntnissen neue Optionen für die Therapie von Krebs ergeben können.
Grüner Tee: nicht viele Studien
Dass sich grüner Tee positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann, wird schon lange behauptet. So soll er gut für das Herz, die Nerven, die Haut und die Zähne sein. Die meisten dieser positiven Wirkungen sollen auf den Polyphenolen beruhen, die aggressive freie Radikale abfangen und unschädlich machen können. Allerdings gibt es noch nicht viele Studien, die dies bestätigen. Zudem sind sich auch die Experten häufig nicht einig, wie hoch die Konzentrationen sein müssen, damit sich die gesundheitsfördernden Wirkungen überhaupt entfalten können.
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