Wieder Tote und Verletzte an Silvester

Wie in jedem Jahr kam es an Silvester wieder zu zahlreichen Verletzungen durch Silvesterböller
Silvester ist für viele Menschen eines der rauschendsten Feste überhaupt. Doch leider enden die Neujahrsfeiern auch immer wieder mit schweren, teilweise tödlichen Unfällen. Die meisten davon ereignen sich aufgrund zu hohen Alkoholgenusses, doch auch Silvesterböller führen häufig zu schweren Verletzungen.
Verletzungen in der Silvesternacht
In Berlin wurde der Notruf in diesem Jahr häufiger gewählt als sonst. Fast 1800-mal rückte die Feuerwehr aus, davon 607-mal zu Löscheinsätzen. 20 Menschen kamen mit durch Feuerwerk verursachten Verletzungen in das Berliner Unfallkrankenhaus. Das sind mehr Verletzte als in den vergangenen Jahren. Einige der Patienten hatten abgerissene Finger oder Handteile. Außerdem hätten die Ärzte 18 Verbrennungen und zahlreiche Patienten mit ausgeschlagenen Zähnen behandelt, erklärte Angela Kijewski, die Sprecherin des Krankenhauses.
Zu den Patienten gehörte eine Frau und zwei Kinder, die von Querschlägern verletzt wurden. Die übrigen Patienten waren junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren. Auch Todesfälle gab es in Berlin zu verzeichnen. In Kreuzberg kam es zu einem tragischen Unfall. Eine 29-Jährige stürzte vom Dach eines Wohnhauses in den Tod. In Britz starb am Neujahrstag ein 74-jähriger gehbehinderter Mann bei einem Wohnungsbrand. Des Weiteren kam es zu vielen Autounfällen, meist in Folge von Alkoholgenuss.
Knalltrauma häufige Folge von Silvester
Eine häufig unterschätzte Gefahr zu Silvester ist ein Knalltrauma, das durch die Detonationen von Feuerwerkskörpern ausgelöst werden kann. Mehr als ein Drittel der Betroffenen behalten durch die Verletzungen des Innenohrs bleibende Schäden wie Tinnitus und Hörverlust. Seit dem vergangenen Jahr darf Feuerwerk doppelt so viel Sprengstoff enthalten wie bisher, was die Gefahr noch vergrößert. Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohre-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) hatte daher schon im Vorfeld geraten, sich zum Jahreswechsel von Knallkörpern möglichst fernzuhalten.
Bei einem explodierenden Feuerwerkskörper in einer Nähe von weniger als zwei Metern wirken auf die Ohren einige Millisekunden lang Schallimpulse, die Spitzen von bis zu 160 Dezibel erreichen können. Zum Vergleich: Ein startendes Düsenflugzeug wirkt bei einer Entfernung von 30 Metern mit 150 Dezibel auf die Ohren. Ein Knalltrauma wird bereits durch einen Schalldruckpegel von 140 Dezibel ausgelöst. Wer am Tag nach einer Explosion immer noch Ohrengeräusche oder eine Hörminderung bemerkt, sollte einen HNO-Arzt aufsuchen. Der verschreibt gegebenenfalls durchblutungsfördernde Medikamente und Kortison, um das Gehör vor Langzeitschäden zu bewahren.
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