
Beim Intervallfasten darf nur zu bestimmten Tageszeiten gegessen werden - am Rest des Tages wird gefastet – Foto: ©Rudie - stock.adobe.com
Intervallfasten wird immer beliebter. Der Methode werden viele positive gesundheitliche Effekte nachgesagt. Unter anderem soll sie sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System und Diabetes auswirken und zur Gewichtsreduktion beitragen. In einer kontrollierten Studie wollten Forscher diese Aussagen nun auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Dazu ließen sie 60 gesunde und normalgewichtige Personen über vier Wochen lang ein Intervallfasten durchführen, während eine Kontrollgruppe von 50 Personen normal weiter aß.
Die Studienautoren stellen fest, dass Intervallfasten tatsächlich das Gewicht der Probanden reduzieren und verschiedene Stoffwechselparameter positiv beeinflussen konnte. Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift „Cell Metabolism“.
Intervallfasten kann Gewicht reduzieren
Für die Studie folgten die Probanden einem 36:12-Zyklus, das heißt, dass sie 36 Stunden lang keine Nahrung zu sich nahmen und in den darauf folgenden 12 Stunden so viel essen durften, wie sie wollten. Um zu kontrollieren, dass sich die fastenden Teilnehmer auch tatsächlich an die Vorgaben hielten, überprüften die Wissenschaftler während der Fastenstunden permanent den Blutzuckerspiegel über einen Sensor.
Wie die Forscher vom Institut für Molekulare Biowissenschaften an der Universität Graz feststellen konnten, verbesserten sich mehrere gesundheitliche Parameter. So konnten die fastenden Probanden im Durchschnitt 3,5 Kilogramm Körpergewicht verlieren. Auch sank die Menge des viszeralen Fetts, das die Organe umgibt und als besonders gefährlich gilt. Durch den Fettabbau sank auch der Gehalt an Ketonen, die laut anderer Studien an Entzündungsreaktionen im Körper beteiligt sind.
Anti-Aging durch Intervallfasten?
Ebenfalls gesunken war der Cholesterinspiegel. Andere Stoffe, denen kardioprotektive und Anti-Aging-Effekte nachgesagt werden, stiegen in ihrer Konzentration hingegen an. Negative Folgen des Fastens konnten die Forscher nicht feststellen. In früheren Studien hatte sich bei fastenden Probanden die Knochenmasse sowie die Knochendichte verringert und die Infektanfälligkeit war gestiegen. Das war hier nicht der Fall gewesen.
Intervallfasten scheint also eine wirksame Methode zur Gewichtsreduktion und zur Verbesserung bestimmter gesundheitlicher Parameter zu haben und dabei sogar Anti-Aging-Effekte zu besitzen. Ob das Fasten dabei anderen Diätmethoden, bei denen die Kalorienzufuhr reduziert wird, überlegen ist, ist damit jedoch nicht bewiesen. Dazu wäre ein direkter Vergleich mit einer Gruppe notwendig gewesen, die sich normal, aber kalorienreduziert ernährt hätte. Auch ist die Studie mit rund 100 Teilnehmern relativ klein gewesen.
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