Dass Gesundheitskostenplakat zeigt erstmalig alle aktuellen Finanzdaten und Informationen zum Gesundheitswesen in Deutschland auf einen Blick. Demnach ist Gesundheit weit günstiger als viele Menschen glauben, denn die Bürger wenden durchschnittlich nur vier Prozent ihrer Mittel dafür auf. Das ist weniger als für Urlaub, der fünf Prozent ausmacht. Damit ist das höchste Gut in Deutschland nicht zu teuer. Ärztliche Leistungen verursachen Kosten in Höhe von 68,9 Milliarden Euro und Arzneimittel 41,7 Milliarden Euro. Die Steigerung der Ausgaben beträgt für die ärztliche Leistung 3,5 Prozent und für Arzneimittel 5 Prozent.
Wie teuer ist Prävention?
Der Blick durch die Gesundheitslupe zeigt, dass die Ausgaben für Prävention und Gesundheitsschutz um 7,9 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro und davon für die Gesundheitsförderung um 15,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro gestiegen sind. "In der Prävention fehlt nicht das Geld, sondern der effektive Einsatz, um gesundes Verhalten bei den Menschen zu erreichen", kommentiert der Autor und Medizinjournalist Sven-David Müller.
Gesundheit durch Selbstmedikation?
Die Gesundheitslupe zeigt auch das Problem der zunehmenden Selbstmedikation zur Schmerzlinderung: Menschen in Deutschland gaben 213 Millionen Euro für die Schmerzbekämpfung aus. Sieben der zehn am häufigsten gekauften Arzneimittel wirken gegen Schmerzen. Immer mehr Todesfälle und Krankheiten sind das Ergebnis der zunehmenden Selbstmedikation. Schmerzmittel können die Leber und die Nieren massiv schädigen, paradoxer Weise Kopfschmerzen verursachen und zu Magengeschwüren führen. Analgetika verursachen zudem auch Krebserkrankungen.
Unterdessen hat der Krankenstand in Deutschland mit 3,2 Prozent einen historischen Tiefstand erreicht. Seit den 90er Jahren und zunehmender Arbeitslosigkeit ist der Krankenstand in Deutschland nahezu kontinuierlich rückläufig. Da die Menschen in Deutschland nicht grundsätzlich gesünder geworden sind, lässt sich ableiten, dass Arbeitnehmer in Krisenzeiten seltener "krankfeiern", häufiger krank arbeiten und mutmassliche Bagatell-Erkrankungen selbst behandeln, um sich nicht krankschreiben lassen zu müssen.
Überalterung der Kassenärzte, Überalterung der Gesellschaft
Immer grössere Lücken tun sich bei der ärztlichen Versorgung auf: Seit 1995 ist das Durchschnittsalter der Kassenärzte um fast vier Jahre auf jetzt 51,4 Jahre angestiegen. Gleichzeitig nahm die Zahl der Absolventen im Fach Humanmedizin ab. Diese Entwicklung führt zu einer zunehmenden Überalterung und strukturellen Problemen in der ärztlichen Versorgung. Schon jetzt klagen Menschen in dünn besiedelten Gegenden über Ärztemangel: Die Zahl der niedergelassenen Ärzte nimmt ab und Patienten können weder zeit- noch wohnortnah versorgt werden. Zudem gibt es Defizite in der fachärztlichen Versorgung. Parallel zu diesen Entwicklungen steigt das Durchschnittsalter in Deutschland und erfordert eine intensive ärztliche Betreuung.
Im Internet ist das Gesundheitskostenplakat unter
www.gesundheitskostenplakat.de zu finden.