Wie oft kommt es zu Impfdurchbrüchen?
Wie oft kommt es zu Impfdurchbrüchen? Und wer ist besonders gefährdet, sich trotz Impfung mit dem Corona-Virus anzustecken? Eine große britische Studie hat diese Fragen untersucht und kommt zu ermutigenden Ergebnissen.
Die Studie basiert auf einer in Großbritannien weit verbreiteten Covid-App und schloss Daten von insgesamt 1 240 009 Nutzern ein, die zwischen 8. Dezember 2020 und 4. Juli 2021 ihre erste Impfdosis erhalten hatten. Von dieser Gruppe wurden anschließend 6.030 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Das entspricht 0,5 Prozent.
Risiko für Impfdurchbruch gering
Das Risiko für einen Impfdurchbruch sank nach der zweiten Impfung. Von 971 504 vollständig immunisierten infizierten sich 2.370 App-Nutzer nachweislich mit dem Corona-Virus, also nur 0,2 Prozent. Auffällig ist, dass sich übergewichtige und gebrechliche Personen häufiger nach Impfung mit dem Coronavirus infizierten als schlanke und fitte Personen, ebenso Menschen, die in sozial schwachen Regionen wohnen.
Die Autoren schließen daraus, dass für diese vulnerablen Gruppen weiterhin Schutzmaßnahmen erforderlich sind und eine dritte Booster-Impfung in Betracht gezogen werden sollte.
Seltener Long-Covid nach Impfung
Allerdings liefen die Impfdurchbrüche meist glimpflich ab: So zeigen Vergleiche mit ungeimpftenen Erwachsenen: Infektion nach den Impfung sind nicht nur selten, sondern verlaufen meist mild oder asymptomatisch. So wurden fast alle Symptome von den geimpften Personen seltener berichtet als von der ungeimpften Kontrollgruppe. Dies traf besonders auf Menschen ab 60 Jahren zu, bei denen häufiger symptomatische COVID-19-Erkrankungen auftreten. Auch das Risiko für Long-Covid – Symptome über mindestens 28 Tage – war bei Geimpften im Vergleich zur ungeimpften Kontrollgruppe deutlich reduziert.
Die Studie “Risk factors and disease profile of post-vaccination SARS-CoV-2 infection in UK users of the COVID Symptom Study app: a prospective, community-based, nested, case-control study” erschien vor kurzem im Fachmagazin „The Lancet“.