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Wie man Kopfläuse loswird

Dienstag, 7. Juli 2020 – Autor:
Kopflausbefall ist europaweit die häufigste Parasiten-Erkrankung im Kindesalter. Fälschlicherweise wird der Befall oft auf mangelnde Hygiene zurückgeführt. Betroffene schämen sich und schweigen. Dabei ist es wichtig, über das Tabuthema offen zu sprechen und die Parasiten so schnell es geht zu behandeln. Sonst können sie weitere Familienmitglieder, Mitschüler oder Freunde befallen.
Kind kratz sich den Kopf wegen Läusen

Kopflausbefall tritt typischerweise in Form von Kleinepidemien in Kindergärten oder Schulen auf.

Läuse sind harmlos. Aber sie sind lästig. Gerade in den Sommermonaten sind die unliebsamen Tierchen immer wieder Thema in zahlreichen Familien. Dass die kleinen Insekten sich eingenistet haben, bemerken Betroffene vor allem durch Juckreiz auf der Kopfhaut oder durch gerötete Stellen. Diese entstehen durch die Bisse der Läuse oder häufiges Kratzen – meist im Nacken am Übergang vom Haar zur Haut oder hinter den Ohren. Ist ein Kopflausbefall vorhanden, heißt es: schnell handeln. Denn von allein verschwinden die Blutsauger nicht wieder. Außerdem können sie sich ausbreiten und weitere Familienmitglieder oder Freunde befallen. Läuse bekommt man durch eine Übertragung von Mensch zu Mensch – wie zum Beispiel die gefürchtete Krätze auch.

Wer Läusen zu Leibe rücken will, kann zwischen verschiedenen Läusemitteln wählen. Als Mittel der Wahl gelten Produkte, die auf einer physikalischen Wirkung basieren. Anti-Läuse-Mittel sollten für alle Altersklassen geeignet sein, also auch für Babys. Außerdem auch für Mütter während Schwangerschaft und Stillzeit. Damit sie auch Allergiker problemlos anwenden können, sollten darin auch möglichst keine Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten sein. Und: Sie sollten nicht entflammbar sein.

Silikonöl-Präparate: Läuse abtöten ohne Insektizide

Das Verbrauchermagazin „Öko-Test" bewertet regelmäßig Kopflausmittel und weitere Läuseprodukte hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit. Dabei zeigte sich: Öko-Test empfiehlt Produkte, die auf der Grundlage von unproblematischen Silikonölen wirken und sicher sind. Reines Dimeticon (Silikonöl) bedeckt Läuse und deren Eier und führt zu ihrem Ersticken. Im Gegensatz zu anderen Mitteln ist es außerdem insektizidfrei.

So wendet man Kopflausmittel an:

Das Mittel auf dem trockenen Haar verteilen, sodass jede Strähne bis zur Kopfhaut vollständig durchfeuchtet ist.

  1. Das Fluid im Anschluss zehn Minuten einwirken lassen. Ein Wecker hilft dabei, die Einwirkzeit einzuhalten.
  2. Anschließend die toten Läuse, Larven und Nissen mit einem Nissenkamm aus den Haaren kämmen. Dabei die Zinken an der Kopfhaut ansetzen und den Kamm Strähne für Strähne herunterziehen.
  3. Die Haare zum Schluss mit warmem Wasser und normalem Shampoo ein- bis zweimal gründlich auswaschen.

Zur vollständigen Beseitigung des Kopflausbefalls empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI) eine zweite Behandlung nach neun Tagen. Nach 13 beziehungsweise 17 Tagen sollte zudem eine abschließende Läusekontrolle erfolgen.

Foto: obs/Almirall Hermal GmbH/Michael Goldenbaum

Hauptkategorie: Medizin
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