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Wie man Hautkrebs erkennen kann

Mittwoch, 29. Juli 2020 – Autor:
So schön die Sonne ist: UV-Strahlung ist einer der Hauptrisikofaktoren für den „Schwarzen Hautkrebs". Vor allem im Sommer sollte man deshalb intensive Sonne möglichst meiden, insbesondere um die Mittagszeit. Und: Man sollte die Haut immer wieder selbst untersuchen, was einfacher ist als gedacht. Hilfreich ist hier die sogenannte ABCDE-Regel.
Braunes Muttermal auf der Haut

Die UV-Strahlung der Sonne gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für den sogenannten Schwarzen Hautkrebs, das „Maligne Melanom“. – Foto: ©Ocskay Mark - stock.adobe.com

Strandnixen, Freibadfreunde, Bergwanderer, Gärtner, Bauarbeiter, Dachdecker: Sie alle sind privat oder aus beruflichen Gründen im Sommer der Sonne besonders ausgesetzt. Hautärzte empfehlen, im Sommer nicht nur die Mittagsstunden möglichst im Schatten zu verbringen, weil dann die UV-Strahlung besonders aggressiv ist. Sie raten auch dazu, die Haut mit sommerlich-leichten Textilien, einer Kopfbedeckung und Sonnencreme zu schützen, um Sonnenbrand zu vermeiden. Denn die Haut vergisst nicht. Eine Spätfolge von zu viel Sonne kann Hautkrebs sein. Je früher Hautkrebs aber erkannt wird, desto schonender und erfolgreicher kann man ihn behandeln. Für die Früherkennung kann jeder selber etwas tun.

1,7 Quadratmeter Haut: Viel Platz für bösartige Veränderungen

Mit durchschnittlich 1,7 Quadratmetern Fläche ist unsere Haut das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie schützt uns vor dem Eindringen von Krankheitserregern, dient der Ausscheidung von Giftstoffen und reguliert unseren Wärmehaushalt. Die Zellen in den drei Schichten der Haut können sich aber auch verändern. Gutartige Veränderungen sind zum Beispiel Muttermale. Hautkrebs wiederum ist eine bösartige.

„Hautkrebs entwickelt sich fast immer sichtbar auf der Haut“

„Hautkrebs entwickelt sich fast immer sichtbar auf der Haut und ist deshalb gut zu erkennen“, heißt es in einer Patienteninformation des biopharmazeutischen Unternehmens MSD. „Wir können Hautveränderungen zum Teil selbst feststellen.“ Deshalb muss man kein Arzt sein, um die Haut auf erste Anzeichen von Hautkrebs hin zu untersuchen. Eine regelmäßige Selbstuntersuchung kann ein wichtiger Beitrag zur Hautkrebsfrüherkennung sein. Dabei empfiehlt es sich, am besten einen großen Ganzkörperspiegel in Kombination mit einem praktischen Handspiegel zu nutzen und auffällige Stellen auf der Haut zu untersuchen – in möglichst hellem Licht.

Hautkrebs: Selbstuntersuchung nach der ABCDE-Regel

  • Ist ein Muttermal asymmetrisch (=A)?
  • Hat es keine eindeutigen Begrenzungen (B)?
  • Ist der Farbe (Color = C) uneinheitlich?
  • Ist der Durchmesser (D) größer als fünf Millimeter?
  • Hat es sich in letzter Zeit verändert (E wie Evolution)?

(Quelle: MSD Sharp & Dohme GmbH)

Fallen einem schon als Laien auf, dass Punkte aus der ABCDE-Regel zutreffen, ist es Zeit, sich professionelle Hilfe zu holen. „Generell gilt: Wenn ein Muttermal auffällig ist, blutet, sich verändert hat oder juckt, sollte es mit einem Arzt besprochen werden“, sagt Mareike Alter, Dermatologin  an der Universitätshautklinik in Magdeburg. In einem frühen Stadium lasse sich ein Tumor meist erfolgreicher behandeln als im fortgeschrittenen Stadium. „Die Früherkennung ist daher besonders wichtig für einen Behandlungserfolg.“

Ab 35: Kassen bezahlen Hautkrebs-Screening

Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen Krankenkassen die Kosten für ein Hautkrebs-Screening, bei dem der ganze Körper auf mögliche Anzeichen von Hautkrebs hin untersucht wird. Bei diesem Screening untersucht der Haus- oder Hautarzt die gesamte Haut nach verdächtigen Veränderungen ab. Die Untersuchung dauert in der Regel etwa eine Viertelstunde. Alle Hautpartien werden dabei genau überprüft – auch Kopfhaut, Nägel, Mundhöhle und der Genitalbereich.

Wann Vorsorge besonders empfehlenswert ist

Ein Hautkrebs-Screening ist bei bestimmten Personengruppen auch in jüngeren Jahren ratsam, nämlich bei Menschen …

  • mit hellem Hauttyp
  • mit vielen Muttermalen
  • mit Angehörigen, die von Hautkrebs betroffen sind.

„Gebräunte Haut sollte kein Schönheitsideal mehr sein“

Regelmäßige, intensive UV-Strahlung erhöht grundsätzlich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Hautärztin Alter ist deshalb grundsätzlich eine Kritikerin der Kultur des Braun-sein-Müssens. „Sich vorsätzlich der Sonne auszusetzen, um braun zu werden (Sonnenbaden), ist selbst mit der besten Sonnencreme gefährlich", sagt die Hautärztin aus Magdeburg. „Gebräunte Haut sollte kein Schönheitsideal mehr sein. Jedes Mal, wenn Sonnenlicht ungefiltert auf unsere Haut trifft, verursacht es dort kleine Schäden. Normalerweise repariert unser Körper diese schnell wieder. Bei ausgedehnten Sonnenbädern oder zu viel Sport im Freien ohne ausreichend Sonnenschutz, ist die Haut allerdings schnell überlastet und schafft es nicht mehr, alle Schäden zu beseitigen.“ Selbst Jahre später könnten daraus Pigmentflecken, Falten oder eben Hautkrebs entstehen.

Drei Arten von Hautkrebs

  1. Der „Weiße Hautkrebs“ geht von den hornbildenden Zellen aus und kommt am häufigsten vor.
  2. Der „Schwarze Hautkrebs“ geht von den pigmentbildenden Zellen der Haut aus und gilt als besonders gefährlich.
  3. Unter „Roter Hautkrebs“ werden die weiteren und selteneren Hautkrebserkrankungen zusammengefasst, die in anderen Zellen entstehen.

„Die UV-Strahlung der Sonne ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Schwarzen Hautkrebs“, sagt  Dermatologin Mareike Alter. Dieser gilt als der gefährlichste. „In den Sommermonaten, wenn man der Sonne viel ausgesetzt ist, wird das Thema Hautkrebsvorsorge daher immer besonders wichtig.“ Nach den Beobachtungen der Ärztin wird eins aber viel zu oft vergessen: Die Sonne ist überall. Nicht nur am Strand sollte daher auf einen ausreichenden UV-Schutz geachtet werden, sondern auch im Alltag – wie bei der Gartenarbeit oder beim Sport im Freien.

Foto: AdobeStock/Ocskay Mark

Hauptkategorie: Medizin
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18.06.2020

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