Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wie man die Lebensdauer von künstlichen Knie- und Hüftgelenken verlängern kann

Dienstag, 5. Januar 2021 – Autor:
Moderne Kunstgelenke halten in der Regel viele Jahre: 15 Jahre nach der Operation haben mehr als 80 Prozent der Patienten noch ihre ursprüngliche Prothese. Trotz medizinischer, technischer und qualitativer Fortschritte hält ein Gelenkersatz nicht ewig. Durch ihren Lebensstil und den bewussten Umgang mit den Gelenken können Betroffene das Kunstgelenk aber schützen und dessen Lebensdauer verlängern.
Alter Mann mit Schwimmbrille und Bademütze lächelnd am Schwimmbadrand.

Schwimmen, Walken, schlank sein und nicht rauchen: Gute Mittel, um im Alter zur längeren Lebensdauer einer Knie- oder Hüftprothese beizutragen. – Foto: ©Halfpoint - stock.adobe.com

Hüft- und Kniegelenke gehören zu den am Stärksten beanspruchten Gelenken im menschlichen Körper. Durch die Bewegung der Beine und das Körpergewicht wirken dort immense Kräfte. Mit zunehmendem Alter können sich Verschleißerscheinungen bemerkbar machen („Arthrose“). Ursachen für Schäden können aber auch Überbelastungen durch harte körperliche Arbeit, zu viel Sport und Übergewicht sein, aber auch mangelnde Bewegung, angeborene Fehlstellungen oder Stoffwechselerkrankungen. Mögliche Folgen: Schmerzen bei jeder Bewegung, Wetterfühligkeit, steife Gelenke und ein unsicherer Gang.

Fast 400.000 neue Knie- oder Hüftprothesen im Jahr

Wenn Gelenke abgenutzt sind und Schmerzen das Gehen zur Qual werden lassen, kann im fortgeschrittenen Stadium eine Prothese die Lösung sein. Nach Zahlen des Statistikportals „statista“ erhielten im Jahr 2019 in Deutschland gut 193.000 Patienten ein künstliches Kniegelenk und rund 200.000 ein Hüftgelenk. Eine Gelenksprothese ersetzt verschlissene Teile des Gelenks wie die Kniescheibe oder im Maximalfall ein komplettes Gelenk (Total-Endoprothese).

Moderne Kunstgelenke halten länger – aber nicht ewig

Moderne Kunstgelenke halten in der Regel viele Jahre: 15 Jahre nach der Operation haben mehr als 80 Prozent der Patienten noch ihre ursprüngliche Prothese. Trotz medizinischer, technischer und qualitativer Fortschritte hält ein Gelenkersatz nicht ewig. Patienten könnten aber durch ihren Lebensstil und einen bewussten Umgang mit den betroffenen Gelenken das Kunstgelenk schützen und dessen Lebensdauer verlängern, schreibt das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Gut für Gelenksprothesen: Schlank sein, Schwimmen, Walken

Die Risikofaktoren für den natürlichen Gelenksverschleiß gelten laut Apotheken Umschau auch nach Implantation einer Prothese weiter. Ein häufiger Grund dafür, dass eine Prothese erneuert werden muss, ist Verschleiß. So kann Übergewicht Ursache für eine frühe Abnutzung des Kunstgelenks sein. Doch auch stark beanspruchende Sportarten mit Sprung- und Stoßbelastung wie Basketball, Fußball oder Joggen können zu vorzeitiger Lockerung führen. „Vor allem bei jüngeren, sportlich sehr aktiven Patienten kann das schneller passieren", sagt Rüdiger von Eisenhart-Rothe, Direktor der Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie am Klinikum der TU München, dem Kundenmagazin der Apotheken. Sportarten, die sich für Prothesenträger dagegen gut eignen, sind beispielsweise Schwimmen oder Walken.

Überraschender Zusammenhang: Mundgesundheit und Kunstgelenke

Was manchen überraschen mag: Eine wichtige Schutzmaßnahme ist zudem die Gesunderhaltung einer gänzlichen anderen Körperpartie, nämlich die von Zahnfleisch und Zähnen. Entzündungen im Gebiss sind laut Apotheken Umschau ein häufiges Einfallstor für Infektionen. Patienten mit Kunstgelenk sollten deshalb besonders auf eine gute Zahngesundheit achten.

Auch Rauchen ist eine Gefahr für künstliche Gelenke

Auch Rauchen bedeutet demnach eine Gefahr für das Kunstgelenk, weil es das Risiko für Infektionen und Wundheilungsstörungen begünstigt. Steht ein Wechsel der Prothese an, sollten Raucher zumindest sechs Wochen vor und nach dem Gelenkeinsatz auf das Rauchen ganz verzichten. Tipp für Diabetiker mit künstlichem Gelenk: Unbedingt darauf achten, dass die Blutzuckerwerte gut eingestellt sind. Das Risiko für Komplikationen mit einer Prothese ist sonst stark erhöht

Foto: AdobeStock/afsd

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Knochen , Gelenke , Hüftgelenk , Orthopädie

Weitere Nachrichten zum Thema Gelenksprothesen

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin