Wie Licht die Aufmerksamkeit von Schülern beeinflusst

Studie: Blaues Licht verbessert die Aufmerksamkeit von Schülern
Licht beeinflusst unseren Biorhythmus, so viel ist klar. So ist bekannt, dass das bläuliche Licht in Smartphones ein wahrer Wachmacher ist, da es dem aktivierenden Licht am Tagesanfang ähnelt und die Melatoninausschüttung behindert. Zahlreiche Studien belegen das. Darum gibt es inzwischen auch Apps, mit denen man die Geräte in den Nachtmodus schalten kann. Hierdurch gibt das Display eher rote Farben ab, die Augen und das Gehirn beruhigen sollen.
Schüler im Lichtlabor
Neurowissenschaftler des Universitätsklinikums Erlangen haben jetzt die Effekte von rotem und blauem Licht auf Schüler im Alter zwischen 11 und 17 Jahren untersucht. Die Fragestellung war, ob sich Schüler besser konzentrieren können und sie leistungsfähiger sind, wenn sie von einer bestimmten Lichtfarbe umgeben sind.
Für die Studie kamen rund 30 Gymnasialschüler an zwei Tagen jeweils morgens und abends in einen Raum, der einmal mit blauem Licht, einmal mit rotem Licht ausgeleuchtet war. Nach 20 bis 60 Minuten im Lichtlabor mussten die Schüler diverse Aufmerksamkeitstests absolvieren. das Rechen- und Leseverständnis wurde abgefragt sowie die Aufmerksamkeitsleistung anhand eines computergestützten Tests erfasst.
Aufmerksamer in blauer Umgebung
Tatsächlich machte das Licht einen Unterschied: Die Schüler zeigten in blauer Lichtumgebung eine gesteigerte Aufmerksamkeitsleistung, gemessen an ihren Fehlern und der Konstanz ihrer Reaktionsgeschwindigkeit – in zwei von drei Aufmerksamkeitsaufgaben schnitten sie besser ab als unter rotem Lichteinfluss.
„Die Lichtstimmungen sprechen unsere innere Uhr an, also den natürlichen Wechsel von Tag und Nacht“, erklärt Neurowissenschaftlerin, Dr. Petra Studer. „Bläuliches Licht ähnelt den Verhältnissen am Morgen und unser Gehirn stellt sich darauf ein, aktiv zu werden und einen Tag lang Leistung zu bringen.“ Rotes Licht hingegen erzeuge die innere Abendstimmung und signalisiere, dass wir zur Ruhe kommen sollten.
Wie weitere Auswertungen der Studie zeigen, schliefen die Schüler auch besser, wenn sie abends rotem Licht ausgesetzt waren. Die Unterschiede waren aber minimal. Auf das Leseverständnis hatten die Lichtfarben dagegen keinen Einfluss.
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