Wie Kinder kriegen und Diabetes zusammenhängen

Gut fünf Prozent aller schwangeren Frauen bekommen Experten zufolge während der Schwangerschaft Diabetes. Meist entwickelt sich die Krankheit erst in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, also zwischen der 24. und 28. Woche. – Foto: AdobeStock/RFBSIP
Manche Frauen bekommen ihn, andere nicht: den Schwangerschaftsdiabetes. Warum eine Schwangerschaft die sogenannte Zuckerkrankheit auslösen kann, ist wissenschaftlich noch immer nicht vollständig geklärt. „Eine Rolle spielen nach aktuellem Kenntnisstand die Gene, aber auch der Lebensstil: Wer schon vor der Schwangerschaft übergewichtig ist, sich wenig bewegt und eher ungesund isst, hat ein höheres Risiko“, schreibt das Apothekenmagazin „Baby und Familie" in seiner aktuellen Ausgabe.
Kinder kriegen kann bis zehn Jahre nach der Geburt zu Diabetes führen
Ein sogenannter Schwangerschafts- oder Gestations-Diabetes kann sich dem Magazin zufolge massiv auf die Gesundheit von Mutter und Kind auswirken – auch langfristig. Zwar normalisiert sich bei der Mehrheit der Frauen der Blutzucker nach der Geburt wieder. Allerdings entwickeln dennoch mehr als 35 Prozent der Frauen, die in der Schwangerschaft Gestations-Diabetes hatten, in den ersten zehn Jahren nach der Geburt Diabetes Typ 2 (auch „Altersdiabetes“ genannt, obwohl die Patienten hier immer jünger werden). „Damit steigt auch ihr Risiko für Herz-Erkrankungen und Schlaganfall“, heißt es bei Baby und Familie. Wichtig sei es daher, die Werte auch nach der Geburt kontrollieren zu lassen.
Bewusste Ernährung und Ausdauersport können Blutzucker senken
Bei den meisten Betroffenen genügt es, wenn sie sich mehr bewegen und ihre Ernährung umstellen, damit ihre Zuckerwerte im empfohlenen Bereich liegen. „Regelmäßige Spaziergänge sowie Ausdauersportarten wie Walking oder Schwimmen können jedoch helfen, die Zuckerwerte zu senken“, heißt es bei Baby und Familie weiter. Auch bei der Ernährung lasse sich einiges tun: Weißmehlprodukte, Süßigkeiten, gesüßte Getränke sowie Kohlenhydrate aus stark verarbeiteten Lebensmitteln gilt es zu meiden. Besser sind komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten: Die Glukose kommt langsamer ins Blut, der Blutzucker steigt nicht so stark an. Auch wichtig: gute Fette – etwa aus Raps- oder Leinöl oder Walnüssen – sowie täglich mindestens 500 Gramm Gemüse.
Stillen senkt Diabetes-Risiko – für Mutter und Kind
Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes empfiehlt das Apothekenmagazin, ihr Baby unbedingt zu stillen: „Wer länger als drei Monate ausschließlich stillt, reduziert zum einen das Risiko, später selbst an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Zum anderen senken Sie so das Risiko, dass Ihr Kind stark übergewichtig wird.“