Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wie kann man einen guten Schönheitschirurgen finden?

Dienstag, 5. Dezember 2017 – Autor: Angela Mißlbeck
Bei ästhetischen Behandlungen wird zu wenig auf die Qualifikation des Arztes geachtet. Davor warnt die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC).
Wie kann man einen guten Schönheitschirurgen finden?

Brustvergrößerungen zählen zu den beliebtesten Eingriffen in der Schönheitschirurgie. – Foto: detailblick-foto - Fotolia

Empfehlungen sind wichtiger als Internetsuchergebnisse, wenn es um die Entscheidung für einen bestimmten Schönheitschirurgen geht. Das hat die DGÄPC in einer anonymen Umfrage unter 3400 Kunden ihrer Mitglieder herausgefunden. Dennoch sind Online-Suchmaschinen wie Google alltägliche Hilfsmittel bei der Suche nach einem guten Schönheitschirurgen. 35,8 Prozent der Befragten gaben an, dass Google bei der Suche nach dem behandelnden Arzt eine besondere Hilfe gewesen sei. Auch an Arztbewertungsportalen orientiert sich fast jeder vierte Patient (23,5%). Am wichtigsten für die Auswahl eines Arztes für eine ästhetische Behandlung sind jedoch Empfehlungen von Freunden oder Bekannten (52,5%).

Wie andere einen guten Schönheitschirurgen finden

Die Entscheidung für eine schönheitschirurgische Maßnahme und auch die für einen bestimmten Arzt hängt der Umfrage zufolge von ganz verschiedenen Faktoren ab. „Behandlungserfolge und hohe Patientenzufriedenheit sind wichtiger als die Findbarkeit bei Google“, so DGÄPC-Präsident Dr. Torsten Kantelhardt. Dr. Olaf Kauder Tagungspräsident 2017 der Fachgesellschaft ergänzt: „Ein guter Ruf, ein vertrauensvoller Eindruck und ein gewisser Expertenstatus sind wichtige Auswahlkriterien.“ Er warnt jedoch: „Patienten achten aber bei der Arztwahl zu wenig auf die tatsächliche Qualifikation des behandelnden Arztes.“

Als einziges objektives Qualitätskriterium, um einen guten Schönheitschirurgen finden zu können, betrachtet Kauder den Titel „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“. Diesen Titel dürfen nur Ärzte tragen, die nach ihrem Medizinstudium eine mindestens sechsjährige spezialisierte Weiterbildung auf diesem Fachgebiet durchlaufen haben. Auf diesen Titel achten knapp etwa ein Drittel der Befragten (32,8%). „Vielen Patienten ist aber nicht klar, dass sich jeder Arzt Schönheitschirurg nennen darf, ganz egal, was er eigentlich gelernt hat“, warnt Kauder. Die Fachgesellschaft  DGÄPC sieht daher bei fachärztlichen Qualitätsstandards weiteren Aufklärungsbedarf.

Faltenbehandlungen sind die beliebtesten Maßnahmen

Die Qualität und Patientensicherheit haben die ästhetisch-plastischen Chirurgen auch ins Zentrum ihres Jahreskongresses am Wochenende in Berlin gestellt. Dabei geht es um die Vermeidung, Erkennung und Behandlung von Komplikationen beim Einsatz von Faltenfüllmaterialien und Brustimplantaten. „Jede medizinische Behandlung birgt Risiken“, so Kauder. „Indem wir uns intensiv und offen mit Komplikationen befassen, erhöhen wir die Sicherheit für unsere Patienten.“ Den Fokus legt die Fachgesellschaft auf die Behandlungen mit Faltenfüllmaterialien auf Basis von Hyaluronsäure sowie auf Brustvergrößerungen mit Implantaten.

Faltenbehandlungen mit Botox und Faltenunterspritzungen mit Fillern wie Hyaluronsäure stehen an erster Stelle der Beliebtheitsskala ästhetischer Behandlungen der DGÄPC. Insgesamt gab ein knappes Drittel der Befragten an, dass sie eine dieser nicht-operativen Schönheits-Behandlungen vornehmen lassen wollen. Der beliebteste operative Eingriff ist die Augenlidkorrektur, gefolgt von Fettabsaugung und Brustvergrößerung.

Foto: detailblickfoto – fotolia.com

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Qualität , Ärzte , Patientensicherheit , Chirurgie , Dermatologie

Weitere Nachrichten zum Thema einen guten Schönheitschirurgen finden

Erstmals seit dem PIP-Skandal um minderwertige und schadhafte Brustimplantate wächst die Zahl der Brustvergrößerungen in Deutschland wieder. Das zeigt eine bundesweite Patientenbefragung der Deutschen Gesellschaft für ästhetisch-plastische Chirurgie (DGÄPC).

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin