Wie beeinflussen Ernährung und Übergewicht das Brustkrebsrisiko?
Übergewicht und hyperkalorische Ernährung steigern das Brustkrebsrisiko. Diese bekannte These haben nun Experimente eines Forscherteams um Erin Giles von der Universität von Colorado in Aurora bestätigt und zudem gezeigt, wie genau das Wachstum von Tumoren durch die Ernährung beeinflusst wird. Am Mausmodell konnten die Wissenschaftler zeigen, dass übergewichtige Tiere mit einem Mammakarzinom, die künstlich in die Menopause versetzt worden waren, überschüssige Fette und Kohlenhydrate unter anderem im Tumorgewebe speichern.
Die Tumoren nutzten die Energie gezielt für ihr Wachstum. Durch eine verstärkte Bildung von Progesteron-Rezeptoren wurde das Tumorwachstum stimuliert. Dabei ging der veränderte Rezeptorstatus auch mit einer Umstellung des Zellstoffwechsels einher. Durch die vermehrte Bildung von glykolytischen und lipogenen Enzymen wurde dafür gesorgt, dass die Zellen Fette und Zucker für die Energiegewinnung nutzen konnten.
Krebshemmende Wirkung von Metformin
Die Forscher lieferten bei ihren Experimenten auch einen Ansatz zur Behandlung des Krebses. Sie gaben den Tieren Metformin, ein orales Antidiabetikum, das die Progesteron-Rezeptoren beeinflusst und das Körpergewicht positiv verändern kann. Seit einiger Zeit wird dem Medikament auch eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben, was aufgrund des gezeigten Zusammenhangs zwischen Energiegewinnung und Tumorwachstum nicht verwunderlich ist.
Tatsächlich kam es bei den Tieren unter der Therapie mit Metformin zur Rückbildung der Tumoren. Ob sich allerdings dadurch tatsächlich bei postmenopausalen Frauen das Brustkrebsrisiko senken lässt, muss noch durch klinische Studien belegt werden. Immerhin deutet die Studie darauf hin, dass Metformin eine exzessive Gewichtszunahme während der Menopause verhindern könnte. Metformin ist allerdings nicht der einzige Weg, eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Die Studienautoren erinnern daran, dass dies auch durch Sport oder eine Diät möglich ist.
Brustkrebs: Höhere Sterblichkeitsraten durch Gewichtszunahme
Schon frühere Studien haben mit überzeugender Evidenz gezeigt, dass ein hoher BMI (Body-Mass-Index) mit einer schlechteren Prognose für Frauen mit Brustkrebs assoziiert ist. Auch eine Gewichtszunahme nach Diagnosestellung ist mit einer erhöhten Sterblichkeit verknüpft. Ferner scheint eine Kost mit hohem Obst- und Gemüseanteil sowie reichlich Vollkornprodukten bei begrenzter Fettzufuhr mit einer günstigeren Prognose einherzugehen. Für Mikronährstoffe und Supplemente sowie antioxidative Lebensmittel liegt dagegen kein Wirknachweis vor.
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