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Wie Achtsamkeitsmeditation gegen soziale Ängste helfen kann

Freitag, 18. September 2020 – Autor: Anne Volkmann
Achtsamkeitsmeditation kann dazu beitragen, negative Bewertungen zu reduzieren und die Aufmerksamkeit gezielt zu verlagern. Auf diese Weise kann sie auch helfen, soziale Ängste abzubauen. Das konnte eine Studie bestätigen.
Achtsamkeitsmeditation

Meditation kann das Selbstbewusstsein stärken – Foto: ©kegfire - stock.adobe.com

Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR, zu deutsch: Achtsamkeitsmeditation) ist eine Entspannungs- und Konzentrationsmethode, die von Ärzten zur Unterstützung von Heilungsprozessen eingesetzt wird. Immer öfter wird Achtsamkeitsmeditation auch in die klinische Praxis eingebunden.

Studien beweisen, dass sich Achtsamkeitsmeditation positiv auf verschiedene psychische Störungen auswirken kann. In einer Untersuchung, die im „Journal of Anxiety Disorder“ veröffentlicht wurde, konnten Forscher nachweisen, dass Achtsamkeitsübungen auch soziale Ängste wirksam verringern können. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen haben die Wissenschaftler im Fachmagazin „Journal of Anxiety Disorders“ veröffentlicht.

Achtsamkeit verringert negative Bewertungen

Ein typisches Merkmal für soziale Ängste ist die Neigung, nach einem sozialen Erlebnis das Geschehene noch einmal im Detail zu erinnern und gedanklich durchzugehen. Meistens stehen dabei negative Bewertungen des eigenen Verhaltens im Vordergrund. In ihrer Studie wollten die Forscher nun herausfinden, wie sich kognitive Restrukturierung, Achtsamkeitsmeditation und Übungen zur Kontrolle der eigenen Gedanken auf dieses Verhalten auswirkten.

Es stellte sich heraus, dass sowohl Achtsamkeitsübungen als auch kognitive Restrukturierung die negativen Selbstbewertungen und damit die sozialen Ängste signifikant reduzieren konnten. Strategien zur Kontrolle der eigenen Gedanken erwiesen sich hingegen als weniger wirkungsvoll. Die Achtsamkeitsmeditation bewirkte unter anderem eine Verringerung der negativen Gedanken und der emotionalen Begleitreaktionen, wie beispielsweise Anspannung, sowie eine Zunahme der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit zu verlagern.

Soziale Ängste weit verbreitet

Durch die Übungen konnten somit Ängste reduziert werden und die Konzentration auf die eigenen Ziele gestärkt werden. Etwa 12 Prozent aller Erwachsenen leiden an sozialen Ängsten. Damit sind sie nach Depressionen und Alkoholismus das dritthäufigste psychiatrische Problem. Durch soziale Ängste kommt es häufig zu Folgeerkrankungen wie Sucht, Depression oder anderen Angststörungen. Eine rechtzeitige Behandlung ist daher von besonderer Bedeutung.

Foto: © Adobe Stock / kegfire

Hauptkategorie: Medizin
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