Wichtiger Beitrag zur Entwicklung eines Bluttests bei Parkinson
Mittwoch, 15. April 2015
– Autor:
Cornelia Wanke
Forscher des Bozner EURAC-Zentrums für Biomedizin haben wohl einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines Bluttests für die frühe Diagnose von Parkinson geliefert.
Parkinson-Diagnose bald ganz einfach? Noch ist das Zukunftsmusik!
– Foto: Shawn Hempel - Fotolia
Experten weisen schon lange darauf hin, dass es notwendig sei, bessere Diagnosemöglichkeiten für die Parkinson-Krankheit zu haben. Denn dies sei wichtig, um bessere Therapien für Parkinsonpatienten entwickeln zu können – noch bevor irreparable Schäden vorliegen. Derzeit kann laut Experten die Krankheit erst erkannt werden, wenn bereits ein Großteil der Nervenzellen in einem bestimmten Teil des Gehirns, in der Substantia nigra, zerstört ist.
Entstehung von Parkinson: drei Moleküle sollen entscheidend sein
In einer neuen Studie haben die Forscher des Bozner EURAC-Zentrums für Biomedizin nun bestimmte Moleküle im Blut, so genannte Mikro-RNAs, untersucht. Diese steuern laut Expertenaussagen unter anderem bestimmte Gene, die mit Parkinson in Verbindung stehen. In ihrer Studie haben die EURAC-Forscher aufgezeigt, dass drei ganz spezifische Mikro-RNAs im Blut von Parkinsonpatienten in deutlich größeren Mengen vorkommen als bei nichterkrankten Menschen. Dadurch sind sie Indikatoren, die auf eine mögliche Parkinson-Erkrankung hinweisen. „Diese Moleküle weisen auf eine Parkinsonerkrankung hin und eigne sich damit als Grundlage für einen Bluttest zur Früherkennung. Wir haben mit unserer Studie einen wichtigen Beitrag dazu leisten können“, erklärt die Molekularbiologin Christine Schwienbacher vom EURAC-Zentrum für Biomedizin.
Weg zur Entwicklung eines Bluttests ist lang, schwer und mit Wirrungen verbunden
Es werde deshalb mit Hochdruck an einem Bluttest gearbeitet, weil dieser leicht zugänglich und einfach durchführbar sei, so die Biologin. „Allerdings wird die Entwicklung eines solchen Tests wohl noch sehr viel Zeit und Arbeit für die gesamte Wissenschaftsgemeinschaft in Anspruch nehmen“, unterstreicht Schwienbacher. Man sei erst ganz am Anfang – und die Entwicklung eines Bluttests sei ein „schwerer, langer und manchmal auch wirrungsvoller“ Weg. Die Studie des Bozener Zentrums wurde im Fachmagazin Neurology veröffentlicht.
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