WHO ruft internationalen Gesundheitsnotstand aus
Es ist die schlimmste Ebola-Epidemie aller Zeiten. Rund 1.000 gemeldete Todesfälle und die Ausbreitung auf vier Staaten Westafrikas haben die WHO dazu bewogen, den internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Die Maßnahme sei notwendig, um die Verbreitung zu stoppen, erklärte der stellvertretende WHO-Generaldirektor Keiji Fukuda. Es werde befürchtet, dass sich die grassierende Ebola-Epidemie weiter verschärfe und noch Monate andauere. Ein generelles Reise- oder Handelsverbot wollte die WHO bis zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht verhängen.
Mit der Ausrufung eines Internationalen Gesundheitsnotstands kann die WHO jetzt weltweit Vorschriften zur Eindämmung des Ebola-Ausbruchs erlassen. WHO-Generaldirektorin Margaret Chan sagte, alle Staats- und Regierungschef müssten Ebola an die erste Stelle ihrer Agenda setzen. Die betroffenen Länder in Westafrika müssten jetzt den Notstand ausrufen. Liberia hatte am Donnerstag den Notstand ausgerufen getan. Dort sind bislang fast 300 Menschen an Ebola gestorben. Die Ebola-Epidemie hatte im März in Guinea begonnen und sich auf inzwischen auf Sierra Leone, Nigeria und Liberia ausgebreitet.
FDA soll Beschränkungen des Ebola-Mittels gelockert haben
Wie die Zeitung die Welt berichtet soll die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA die Beschränkungen für ein neues Serum gegen Ebola aufgelockert haben. Das Mittel könne in Westafrika jetzt an infizierten Patienten getestet werden, schreibt das Blatt unter Berufung auf die in Kanada ansässige Firma Tekmira. Das Mittel ist bislang nicht zugelassen. Allerdings wurden inzwischen zwei US-Amerikaner, die sich in Westafrika mit Ebola angesteckt hatten, damit behandelt. Zuvor war das Serum namens Zmapp lediglich an Affen getestet worden. Amerikanische Gesundheitsexperten halten es indes für wenig realistisch, dass das Mittel in größerem Stil eingesetzt werden könne, da zum einen klinische Studien fehlten und zum anderen das Serum gar nicht ausreichender Menge verfügbar sei.
Trotz internationalem Gesundheitsnotstand besteht der EU-Kommission zufolge derzeit für Europa keine Gefahr. Diese Einschätzung teilt auch das Robert Koch-Institut. Die europäischen Gesundheitssysteme seien für den Notfall gerüstet, heißt es.
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