Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
 

WHO: Impfgegner sind globale Bedrohung

Dienstag, 22. Januar 2019 – Autor:
Impfgegner sind nach Ansicht der WHO eine Bedrohung für die globale Gesundheit, genau wie Ebola, HIV und Antibiotikaresistenzen. Die Weltgesundheitsorganisation schlägt Alarm und warnt unter anderem vor der Ausbreitung von Masern.
Impfgegner, Weltgesundheit

Impfgegner sind eine Gefahr für die Weltgesundheit, sagt die WHO – Foto: ©BillionPhotos.com - stock.adobe.com

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste mit globalen Gesundheitsbedrohungen veröffentlicht. Unter den Top Ten: Die Weigerung, sich impfen zu lassen – ergo Impfgegner.

Impfungen verhindern weltweit pro Jahr rund zwei bis drei Millionen Todesfälle. Weitere 1,5 Millionen könnten nach Ansicht der Who verhindert werden, wenn mehr Menschen geimpft würden.

Masern um 30 Prozent gestiegen

Masern zum Beispiel sind zuletzt weltweit um 30 Prozent angestiegen. Die WHO räumt zwar ein, dass die Gründe dafür komplex seien und man nicht alles den Impfggnern in die Schuhe schieben könne. Doch in Ländern, in denen Masern fast ausgerottet waren, steigen die Erkrankungszahlen wieder an.

Deutschland wird zwar nicht ausdrücklich genannt, befindet sich aber auch unter den schwarzen Schafen. So gab es laut Robert Koch-Institut 2017 dreimal mehr Masernfälle als im Vorjahr – und immer wieder kommt es zu regionalen Masernausbrüchen. Ein Grund sind die großen Impflücken unter Impfverweigerern sowie eine zunehmende Impfmüdigkeit in der Bevölkerung. 

Hinzukommt, dass vor allem die zweite Masernimpfung häufig zu spät oder gar nicht erfolgt. Die aber ist wichtig, um immun gegen das hoch ansteckende Virus zu sein. Besonders die Jahrgänge ab 1970 sind oft nicht immunisiert. Der Grund: Als in den Siebzigerjahren die Masern-Impfung eingeführt wurde, wusste man noch nicht, dass eine Auffrischungsimpfung notwendig ist. Trotz Impfung sind diese Personengruppen also ohne ausreichenden Impfschutz. Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt. Die Viren können zu einer Gehirnhautentzündung führen, die tödlich endet. Die von der WHO empfohlene Durchimpfungsrate von 95 Prozent wird in Deutschland nicht erreicht.

 

Weitere globale Gesundheitsbedrohungen sind laut WHO:

  • 1.      Luftverschmutzung und Klimawandel
  • 2.      Nicht übertagbare Volkskrankheiten wie Diabetes, Krebs
    und Herz-Kreislauferkrankungen.
  • 3.      Grippe-Pandemien
  • 4.      Antibiotikaresistenzen
  • 5.      Krisenregionen und Kriegsgebiete
  • 6.      Länder mit schwachen Gesundheitssystemen
  • 7.      Ebola und andere hochpathogene Keime
  • 8.      Dengue-Fieber
  • 9.      HIV

Foto: © BillionPhotos.com - Fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Impfen , Weltgesundheitsorganisation , Masern
 

Weitere Nachrichten zum Thema Masern

Die Zahl der Masernerkrankungen hat sich im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr innerhalb Europas verdreifacht. Erwartungsgemäß kommen die Masern in den Ländern am häufigsten vor, in denen die Impfquoten besonders niedrig sind. Das ist zum Beispiel in der Ukraine der Fall.

 

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
 
Weitere Nachrichten

Die elektronische Patientenakte (ePA) soll bis Ende 2024 kommen - für alle. Die Daten werden pseudonymisiert ausgewertet. Das ist Teil eines von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Gesetzes. Die Ärzteschaft fordert Konkretisierungen im Detail.

Die Zahl der Krankenhaus-Fälle ist 2022 im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent gesunken - noch stärker als 2020 (minus 13 Prozent) und 2021 (minus 14 Prozent). Das zeigt eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
 
Kliniken
Interviews
Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.

Aducanumab ist das erste in den USA zugelassene Medikament, das die Alzheimer typischen Amyloid-Plaques zum Verschwinden bringt. Aber kann der neue monoklonale Antikörper mit dem Handelsnamen Aduhelm auch den Gedächtnisverlust stoppen? Und warum ist die Notfallzulassung in den USA durch die US-Food and Drug Administration (FDA) so umstritten? Darüber hat Gesundheitsstadt Berlin mit dem Neurologen und Alzheimer-Experten Prof. Johannes Levin vom LMU Klinikum München gesprochen.
Logo Gesundheitsstadt Berlin