Wer seine Arbeit als sinnvoll erlebt, kommt mit Stress besser zurecht

Eine sinnerfüllte Tätigkeit erhöht die Zufriedenheit – Foto: ©baranq - stock.adobe.com
Viele Belege sprechen dafür, dass eine sinnvolle Tätigkeit ein Kennzeichen von guter Arbeit ist. Der iga.Report, mit dem die die Initiative Gesundheit und Arbeit regelmäßige Befragungen von Erwerbstätigen in Deutschland durchführt, hat nun die gesundheitliche Relevanz der Frage nach dem Sinn in der Arbeit in den Mittelpunkt gerückt. Für das kürzlich veröffentlichte iga.Barometer 2019 wurden 2.000 Beschäftigte und Selbstständige unter anderem nach ihrer Einschätzung zum Stellenwert der Arbeit, zu Handlungsspielräumen, zur Life-Balance oder zu Belastungen für Körper und Psyche befragt.
Arbeit für die meisten Menschen nicht Mittelpunkt ihres Lebens
Die Ergebnisse der Umfrage legen nahe, dass die Arbeit zwar einen wichtigen, aber keinen zentralen Stellenwert im Leben der meisten Beschäftigten einnimmt. Das wird auch dadurch deutlich, dass den Befragten andere Sinnquellen außerhalb der Arbeit und eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben wichtig sind.
Für die meisten Menschen ist Arbeit demnach ein wichtiger, jedoch nicht unbedingt der zentrale Teil des Lebens. Die Befragten möchte vor allem sorgenfrei von ihrer Tätigkeit leben können und eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben finden. Eine zu starke und damit für die Gesundheit möglicherweise riskante Fokussierung auf die Arbeit scheint es in der Bevölkerung also generell nicht zu geben.
Sinnvolle Arbeit mildert Auswirkungen von Stress
Dennoch fiel ein weiteres Ergebnis der Befragung auf, nämlich dass die Beschäftigen mit Arbeitsstress besser umgehen können, wenn sie ihre Arbeit als sinnvoll empfinden. Dieser „Puffereffekt“ wirkt sich auf das Gesundheits- und Belastungsempfinden umso positiver aus, je besser gleichzeitig die Faktoren Arbeitszeit bzw. Arbeitsgestaltung bewertet werden.
Doch wann erleben Beschäftigte ihre Arbeit als sinnvoll? Nach Angabe der Befragten ist dies dann der Fall, wenn sie bei der Arbeit authentisch bzw. sie selbst sein können. Zudem wollen sie ihre Potenziale und Fähigkeiten einbringen können. Die Verantwortung sehen die Befragten bei jedem einzelnen Beschäftigten, aber auch bei den Führungskräften.
Sinnempfinden – das haben schon frühere Untersuchungen gezeigt – kann als bedeutsame gesundheitliche Ressource betrachtet werden. Vor diesem Hintergrund sollten Führungskräfte stärker Sinn der Arbeit und Belastungen ihres Teams in den Blick nehmen, so die Autoren des iga.Barometers.
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