Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
 

Wer langsam isst, ist seltener dick

Donnerstag, 15. Februar 2018 – Autor:
Slow-Food scheint gesund zu sein: Wer langsam isst, ist seltener dick als Menschen, die normal oder schnell essen. Das zeigt zumindest eine japanische Studie.
Slow Food, ernährung, picknick

Wer langsam isst, lebt gesünder – Foto: ©jackfrog - stock.adobe.com

Wer langsam isst, ist seltener dick. Das zeigt eine japanische Studie. Sie untersuchte Gewicht, Body-Mass-Index und Taillenumfang von 59.717 krankenversicherten Diabetes-2-Patienten. Die Probanden unterzogen sich zwischen 2008 und 2013 regelmäßigen Gesundheitschecks. Dabei wurden neben BMI und Gewicht auch Blut- und Urinwerte sowie die Leberfunktion untersucht.

Im Rahmen der Gesundheitschecks wurden den Teilnehmern sieben Fragen zu ihrem Lebensstil gestellt, darunter, ob ihre Essgeschwindigkeit schnell, normal oder langsam ist, ob sie nach dem Abendessen dreimal oder öfter pro Woche naschen und ob sie das Frühstück dreimal oder öfter in der Woche auslassen.

Wer langsamer isst, ist seltener dick

Ergebnis: 21,5 Prozent der Slow-Eating-Gruppe waren übergewichtig, verglichen mit fast 30 Prozent der Gruppe mit normaler Geschwindigkeit und 45 Prozent der Fast-Eating-Gruppe. Während die langsamen Esser einen durchschnittlichen BMI von etwas über 22 hatten, hatten die normalen Esser einen BMI von durchschnittlich 23,5 und die schnellen Esser hatten einen durchschnittlichen BMI von etwa 25, zugleich stieg der Taillenumfang mit einem schnelleren Ess-Tempo.

Wer langsamer isst, ist also der Studie zufolge seltener dick. Darüberhinaus hatten die Slow-Esser gesündere Essgewohnheiten. Sie naschten nicht nach dem Abendessen und gingen nicht innerhalb von zwei Stundenz nach dem Dinner zu Bett. Die Frühstücksgewohnheiten, die Einnahme von Antidiabetika oder ein Rauch-Stopp hatten keinen Einfluss auf den BMI.

 

Wer schneller isst, ist später satt

Der Taillenumfang war bei Normal-Essern und Langsam-Essern etwas niedriger als bei schnellen Essern. So sehen  Experten in der Studie die These bestätigt, dass die Geschwindigkeit, mit der viele Menschen ihre Nahrung verschlingen, zur Fettleibigkeit beitrage. Es dauere länger, bis sich die Schnellesser satt fühlten. Sie essen weiter, obwohl der Hunger längst gestillt ist. Schnelles Essen verursache auch größere Blutzuckerschwankungen, die zu Insulinresistenz führen können. Übergewicht birgt außerdem weitere gesundheitliche Risiken.

Andere Mediziner zweifeln an einem eindeutigen Zusammenhang von Essgeschwindigkeit und der Entwicklung von Fettleibigkeit. So wurden in der Studie nur Diabetes 2-Patienten beobachtet, das Maß an körperlicher Bewegung und die Menge an Nahrung wurden nicht dokumentiert. Zudem sei die Selbsteinschätzung des Ess-Tempos subjektiv. Die Studie wurde im Fachmagazin BMJ veröffentlicht.

Foto: jackfrog/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Adipositas
 

Weitere Nachrichten zum Thema Übergewicht

13.11.2018

Zum Welt-Diabetestag gibt es schlechte Nachrichten für Frühstücksmuffel: Epidemiologische Studienhaben gezeigt, dass der Verzicht auf ein Frühstück mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden ist. Umgekehrt scheint regelmäßiges Frühstücken vor der Zuckerkrankheit und Übergewicht zu schützen.

Übergewicht im Jugendalter legt den Grundstein für Herz-Kreislauferkrankungen. Eine Studie mit 3.000 Teenagern untermauert das jetzt. Klinische Parameter wie Bluthochdruck und Größe des Herzens waren bereits im Alter von 21 Jahren verändert.

 

Aktuelle Nachrichten

 
Weitere Nachrichten
Die elektronische Patientenakte (ePA) soll bis Ende 2024 kommen - für alle. Die Daten werden pseudonymisiert ausgewertet. Das ist Teil eines von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Gesetzes. Die Ärzteschaft fordert Konkretisierungen im Detail.

Die Zahl der Krankenhaus-Fälle ist 2022 im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent gesunken - noch stärker als 2020 (minus 13 Prozent) und 2021 (minus 14 Prozent). Das zeigt eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Der Berliner Corona-Lagebericht informiert weiterhin über die aktuelle Infektionslage in der Stadt und ihren Bezirken. Doch weil sich die Lage geändert hat, hat der Berliner Senat den Bericht nun überarbeitet und den aktuellen Entwicklungen angepasst.
 
Interviews
Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.

Aducanumab ist das erste in den USA zugelassene Medikament, das die Alzheimer typischen Amyloid-Plaques zum Verschwinden bringt. Aber kann der neue monoklonale Antikörper mit dem Handelsnamen Aduhelm auch den Gedächtnisverlust stoppen? Und warum ist die Notfallzulassung in den USA durch die US-Food and Drug Administration (FDA) so umstritten? Darüber hat Gesundheitsstadt Berlin mit dem Neurologen und Alzheimer-Experten Prof. Johannes Levin vom LMU Klinikum München gesprochen.
Logo Gesundheitsstadt Berlin