In geschlossenen Schuhen bildet der Mix aus Wärme und Feuchtigkeit einen idealen Nährboden für Infektionen oder Allergien. Kommen dann noch schädliche Chemikalien aus dem Schuhwerk dazu, kann sich leicht ein Ekzem bilden, auch bekannt als sogenannte „Turnschuhallergie“. Rötungen und juckende Bläschen an den Füßen sind ein Zeichen für eine solche allergische Kontaktdermatitis.
Experten warnen schon lange vor den hohen Konzentrationen an Schadstoffen in vielen Schuhen, doch immer noch werden die Grenzwerte häufig überschritten. Nun haben Forscher untersucht, wie oft Fußekzeme bei Kindern durch Chemikalien in den Schuhen ausgelöst werden.
Kaliumdichromat Hauptauslöser von Kontaktekzemen am Fuß
Für ihre Studie haben die Wissenschaftler der Universitätshautklinik in Valencia Kinder untersucht, die eine chronisch entzündliche Dermatose im Fußbereich entwickelt hatten. Die Patienten waren im Durchschnitt zehn Jahre alt und waren zum Patch-Test an die Hautklinik überwiesen worden. Wie sich herausstellte, war bei 44 Prozent der Kinder mit ausschließlichem Fußekzem eine Kontaktallergie die Ursache. Zu den Auslösern gehörten unter anderem Klebstoffe, mit denen die Sohle befestigt ist, Gummibestandteile, aber auch Kaliumdichromat, das für das Gerben des Leders verwendet wird. Diese Chemikalie erwies sich in der spanischen Studie als Hauptauslöser der Fußekzeme.
Grenzwerte werden häufig überschritten
Zwar besagt eine EU-Vorschrift seit dem Jahr 2015, dass Leder, welches mit der Haut in Kontakt kommt, nicht mehr als 3 mg/kg Chrom enthalten darf. Doch nach Angaben des europäischen Schnellwarnsystems RAPEX tauchen immer wieder Kinderschuhe und andere Textilien auf, die den Grenzwert deutlich überschreiten. Dabei dominiert vor allem Kaliumdichromat die Allergene.
Die Autoren der aktuellen Studie weisen auf den vergleichsweise hohen Anteil an Jungen unter den Patienten hin. Der Grund hierfür sei wohl, dass Jungen häufiger Turnschuhe trügen als Mädchen. Die Forscher raten bei einem Fußekzem zu einer sorgfältigen Anamnese sowie entsprechenden Allergietests. Bei akuten Beschwerden verschreibt der Hausarzt eine Kortison-haltige Creme, die im Allgemeinen gut vertragen wird und zu einem raschen Behandlungserfolg führt.
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