Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wenn Nüsse muffig oder bitter schmecken, ist das ein Hinweis auf giftige Schimmelpilze

Freitag, 25. Dezember 2020 – Autor:
Nüsse sind gesund und vor allem zu Weihnachten beliebt. Doch wenn sie komisch schmecken, ist das ein Hinweis auf einen gefährlichen Schimmelpilzbefall. In diesem Fall sollten die Nüsse auf keinen Fall heruntergeschluckt werden, warnen Verbraucherschützer. Denn die Pilze setzen Gifte im Körper frei.
Gefahr durch Schimmelpilzgifte: Nüsse nicht verzehren, wenn sie komisch schmecken

Gefahr durch Schimmelpilzgifte: Nüsse nicht verzehren, wenn sie komisch schmecken – Foto: ©Milan - stock.adobe.com

Nüsse und Mandelkerne sind beliebt Snacks und vor allem in der Weihnachtszeit nicht wegzudenken.Und sie gelten als äußerst gesund.  Mitunter sind Nüsse jedoch von giftigen Schimmelpilzen befallen. Das Tückische ist, dass die sogenannten Mykotoxine (Pilzgifte) weder zu sehen noch zu riechen sind. Bloß unsere Geschmacksnerven nehmen dann einen muffigen oder bitteren Geschmack wahr.

Wenn Nüsse anders als sonst schmecken, sollten sie sofort ausgespuckt und auf keinen Fall heruntergeschluckt werden, rät das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Gleiches gilt natürlich auch für nusshaltige Plätzchen, Kuchen und Gerichte. Denn auch beim Backen, Braten oder Kochen werden die Gifte nicht zerstört.

Schimmelpilzgifte sind krebserregend

Schimmelpilzgifte sind für den Menschen gefährlich. Sie begünstigen die Entstehung von Krebs, schädigen Nieren und Leber und beeinträchtigen das Immunsystem. Akute Symptome können Durchfall und Erbrechen sein.

Kontrollen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit für das Jahr 2019 ergaben: Nüsse aus der Türkei und Ägypten waren am häufigsten mit Schimmelpilzen der Arten Aspergillus flavus und Aspergillus ochraceus befallen. Pistazien und Erdnüsse stellten mit 44 bzw. 33 Prozent den größten Anteil dar. Darüber hinaus wiesen gemahlene Mandeln deutlich häufiger Schimmelpilze auf als ganze Mandeln. Mit zunehmender Lagerdauer steigt somit das Risiko einer Aflatoxinbildung bei gemahlenen Mandeln gegenüber dem unverarbeiteten Produkt.

Vorsichtig bleiben, aber nicht verzichten

Insgesamt wurden aber nur in Einzelfällen erhöhte Mykotoxin-Gehalte entdeckt. Das bedeutet also, dass Nüsse, Mandeln, Pistazien usw. kein generelles Gesundheitsrisiko darstellen. Nur, dass man wachsam sein sollte, wenn eine Nuss merkwürdig schmeckt.  

Schimmelpilze in Nüssen bilden sich bevorzugt in warmer und feuchter Umgebung. Oft passiert das schon während der Ernte und des Transports. Aber auch im Vorratsschrank können Nüsse verschimmeln, ohne dass es für das Auge erkennbar wäre.

Foto: © Adobe Stock/Milan

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung

Weitere Nachrichten zum Thema Nüsse

08.12.2016

Der tägliche Verzehr von einer Handvoll Nüssen kann vor Krankheit und Tod schützen. Das ist das Ergebnis einer Meta-Studie, die im Fachblatt BMC Medicine veröffentlicht wurde.

18.01.2016

Nüsse gelten als Präventionsmittel gegen Diabetes Typ 2. Dass sie auch das Krebsrisiko senken, zeigt eine neue Meta-Analyse, über die die Zeitschrift MMW-Fortschritte der Medizin berichtet.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Der Verzehr von Nüssen kann bei Darmkrebspatienten zu einer Reduzierung des Rückfallrisikos führen. Das haben Forscher herausgefunden. Ihrer Studie zufolge reichen bereits 57 Gramm Nüsse pro Woche, um das Sterberisiko von Betroffenen zu halbieren.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin