Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wenn hohe Ozonwerte die Atemwege reizen

Donnerstag, 27. Juli 2017 – Autor: Angela Mißlbeck
Wenn es lange heiß ist, steigen die Ozonwerte. Manche Menschen reagieren darauf empfindlich. Dann ist es wichtig, zu wissen, wie man sich bei hohen Ozonwerten verhält.
Hohe Ozonwerte reizen die Atemwege

Bei Hitzeperioden im Sommer gibt es oft hohe Ozonwerte. – Foto: Guenter Albers

Gerade im Sommer, wenn es längere Zeit heiß und trocken ist, steigt die Ozonkonzentration in der Luft. Ab einem Wert von 180 Mikrogramm geben die Behörden Verhaltensempfehlungen. Steigt der Ozongehalt auf über 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, gibt es Ozonalarm. Diese Spitzenwerte werden inzwischen zwar seltener als früher erreicht. Doch im Durchschnitt sind die Ozonwerte im Sommer ähnlich hoch wie nach der Jahrtausendwende. Wer darauf empfindlich reagiert, sollte deshalb darauf vorbereitet sein.

„Das schädliche Gas kann bei empfindlichen Menschen die Augen reizen, Hustenanfälle auslösen oder Kopfschmerzen verursachen“, sagt Dr. Ursula Marschall. Die leitende Medizinerin bei der Barmer empfiehlt vor allem älteren Menschen und chronisch Kranken bei hohen Ozonwerten, körperliche Anstrengungen zu reduzieren. Auch Kinder sollten vorsichtig sein.

Unterschiedliche Reaktionen auf hohe Ozonwerte

Wie empfindlich Menschen auf Ozon reagieren, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Als besonders sensibel gelten etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung gelten. Bei diesen Menschen können schon leicht erhöhte Ozonwerte Beschwerden auslösen.

„Betroffen sind vor allem Personen mit bereits bestehenden Lungen- und Herzkreislauferkrankungen, Kinder und ältere Menschen. Ihnen raten sowohl Mediziner als auch die Bundes- und Landesumweltbehörden, ab einer Ozonkonzentration von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, körperliche Belastungen im Freien zu vermeiden“, so Marschall. Diese Menschen sollten Sport oder anstrengende Arbeiten im Freien nur frühmorgens machen, denn dann ist die Ozonbelastung noch etwas niedriger. Asthmapatienten sind besonders gefährdet. Denn das Treibhausgas reizt in erster Line die Atemwege. Bei Ozonalarm steigt das Risiko für Asthmaanfälle. Doch diese extrem hohen Werte können auch gesunden Menschen schon zusetzen. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit kann dann eingeschränkt sein.

Wer empfindlich auf Ozon reagiert oder an einer chronischen Atemwegserkrankung leidet, sollte deshalb im Sommer die Ozonbelastung im Auge behalten. Verlässliche Angaben über die aktuellen Ozonwerte veröffentlicht das Umweltbundesamt.

Foto: John Smith – fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Allergie , Asthma , Lungenerkrankungen

Weitere Nachrichten zum Thema hohe Ozonwerte

02.02.2019

Deutschlandweit wird über die Bedeutung von Luftschadstoffen und den Sinn von Grenzwerten debattiert. Nun hat das Umweltbundesamt neue Zahlen zur Belastung mit Stickstoffdioxid und Feinstaub vorgelegt. Sie zeigen, in welchen Städten im Jahr 2018 die Luft am schlechtesten war.

02.05.2017

Auto-Abgase und weitere Umwelteinflüsse machen die Pollen aggressiver. Das zeigten verschiedene Forscher-Teams. Auch durch eingewanderte Pflanzen könnte die Zahl der Allergiker zunehmen.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin