Diabetes mellitus ist eine Volkskrankheit: Laut der Deutschen Diabetes Hilfe leiden 6,7 Millionen Menschen in Deutschland an der Zuckerkrankheit. Da ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel die Blutgefäße schädigt, kommt es zu zahlreichen Folgeerkrankungen. Dramatische Folgen sind Blindheit, Beinamputation und Nierenversagen. Rund 30 bis 40 Prozent der Diabetiker weisen nach Zahlen der Diabetes Hilfe bereits Nierenschäden auf. Jedes Jahr müssen deshalb rund 2. 000 Menschen neu an die Dialyse. Der Grund: Die Nieren bestehen aus einer Vielzahl kleiner Blutgefäße, die das Blut filtern. Nehmen sie durch den vielen Zucker im Blut Schaden, nimmt die Nierenfunktion ab – und das Sterblichkeitsrisiko steigt.
Nieren regelmäßig kontrollieren lassen
Angesichts dieser Zahlen mahnt die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) zu einer regelmäßigen Kontrolle der Nieren. Außerdem sollten Risikopatienten rechtzeitig an einen Nierenspezialisten (Nephrologen) überwiesen werden. Als Risikopatient für eine chronische Nierenkrankheit gilt, wer bereits eine Albuminurie von über 20 mg/Liter Urin und/oder eine rasches Voranschreiten des Nierenfunktionsverlusts aufweist. „Der Nephrologe kann durch eine medikamentöse Hemmung des blutdruckregulierenden Systems (RAAS), aber auch durch den Einsatz von neueren Anti-Diabetika mit nierenschützenden Potenzial den Nierenfunktionsverlust verlangsamen“, erklärt DGfN-Pressesprecher Prof. Dr. Jan Galle.
Gifte wie Nikotin vermeiden
Diabetiker können aber auch durch eigenes Zutun ihr Risiko für Nierenschäden senken. Schmerzmittel sind zum Beispiel Gift für die Nieren, ebenso Nikotin. „Diabetiker sollten sich unbedingt das Rauchen abgewöhnen. Es bringt sie schneller an die Dialyse“, sagt Galle. Auch dass zum Nierenschutz die Blutzuckersenkung und die Blutdruckeinstellung auf Zielwerte gehören, sollten die Patienten mit im Blick haben, so der Experte.
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