Herzrasen ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf physische oder psychische Belastung, etwa nach dem Sport, einem Streit oder wenn wir aus welchen Gründen auch immer nervös sind. Der Anstieg der Herzfrequenz fühlt sich dann wie Herzklopfen an. Herzrasen kann aber auch plötzlich aus dem Nichts auftreten. Die Deutsche Herzstiftung rät in diesen Fällen, unbedingt einen Arzt aufzusuchen, da hinter Herzrasen auch gefährliche Herzkrankheiten stecken können. Um Arzt und Patient, die Suche nach der Ursache zu erleichtern, hat die Stiftung nun eine Checkliste zum Herzrasen veröffentlicht.
Die Liste enthält gut ein Dutzend Fragen, die vom Patienten zu Hause beantwortet werden können. Zeitpunkt, Dauer und Pulsfrequenz (mehr als 140 Schläge pro Minute gelten als Herzrasen) werden darin genauso abgefragt wie Begleiterscheinungen, zum Beispiel ob man während des Herzrasens einen Druck auf der Brust verspürt oder an Übelkeit oder Schwindel leidet.
Diese Informationen sind für den Arzt wichtig. „In Kombination mit einem einfachen EKG, das sich in der Arztpraxis in weniger als fünf Minuten anfertigen lässt, kann dann oft schon eine gute Abschätzung erfolgen, was hinter dem Herzrasen steckt bzw. welche weiteren Untersuchungen möglicherweise sinnvoll sind“, heißt es bei der Deutschen Herzstiftung.
Vorhofflimmern häufigste Ursache für Herzrasen
Nach Angaben der Herzexperten ist Vorhofflimmern die häufigste Ursache für Herzrasen. Diese Herzrhythmusstörung ist deshalb so gefährlich, weil sie zu einem Schlaganfall führen kann. Der Grund: Die Blutströmung in den Vorhöfen kann so stark durcheinander geraten, dass sich in den Vorhöfen Blutgerinnsel bilden. Gelangen die Gerinnsel irgendwann mit dem Blutstrom ins Gehirn, kommt es zum Hirnschlag. Betroffene müssen daher oft lebenslang Blutverdünner einnehmen. Schlaganfälle unter Vorhofflimmern sind in der Regel besonders schwer.
Andere mögliche Ursachen für Herzrasen sind das sogenannte WPW-Syndroms oder die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie. Beide Herzerkrankungen können heute mit einer Katheterablation behandelt werden. Die Ansprechraten sind hoch und eine dauerhafte Heilung bei den meisten Patienten möglich.
Harmlose Herzerkrankungen
Weiter können auch gutartige Herzkrankheiten hinter dem plötzlichen Herzrasen stecken. Laut Herzstiftung ist das in Deutschland bei rund 100.000 Menschen der Fall. Herzrasen ist nicht mit Herzstolpern zu verwechseln. Meist sind dafür sogenannte Extrasystolen verantwortlich, unter denen zusätzliche Herzschläge verstanden werden und die das Herz kurz aus dem Takt bringen können. Gefährlich ist Herzstolpern in der Regel nicht. Doch auch hier sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Denn manchmal kann doch etwas Ernsteres hinter den zusätzlichen Herzschlägen stecken.
Foto: © figuren-design.de - Fotolia.com