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Weniger Wurst und Alkohol – geringeres Darmkrebsrisiko

Montag, 28. Februar 2022 – Autor:
Bei der Prävention von Darmkrebs spielt gesunde Ernährung eine zentrale Rolle. Darauf weist die Deutsche Krebshilfe hin und rät: weniger Wurst- und Fleischwaren, weniger Alkohol – dafür mehr vitamin- und ballaststoffreiche Lebensmittel pflanzlicher Herkunft. Außerdem: mehr Sport – und nicht so lange sitzen.
Beispiele für pflanzliche Lebensmittel, die bei der Krebsprävention hilfreich sein können.

Darmkrebs ist nicht nur Schicksal: Durch gesunde Ernährung, Bewegung, maßvollen Alkoholkonsum und den Verzicht aufs Rauchen kann man sein Erkrankungsrisiko spürbar senken. – Foto: AdobeStock/tbralnina

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 33.100 Männer und etwa 25.000 Frauen neu an einem Tumor des Darms, besagen aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). „Übergewicht, Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen die Gefahr, an dieser Krebsart zu erkranken“, warnt die Deutsche Krebshilfe anlässlich des „Darmkrebsmonats März“. Im Gegenzug könne jeder selbst etwas tun, um sein persönliches Darmkrebsrisiko zu senken – vor allem durch gesunde Ernährung.

Gut gegen Darmkrebs: Ballaststoffreiche Lebensmittel

„Verzehren Sie weniger Wurst- oder Fleischwaren und nehmen Sie vitamin- und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse oder Hülsenfrüchte zu sich", rät Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Auch Alkohol sollte nur in Maßen konsumiert werden. Lieber häufiger zu alkoholfreien Varianten von Bier, Wein oder Sekt greifen. Auch wer raucht, erhöht laut Krebshilfe das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

Sport senkt Darmkrebsrisiko um bis zu 30 Prozent

Weitere wichtige Säulen der Darmkrebsprävention sind Sport und Bewegung. Studien belegen, dass Sport im Körper bestimmte Stoffe freisetzt, die Krebs im Darm bekämpfen. Außerdem hält Sport das Körpergewicht unter Kontrolle und damit den Risikofaktor Übergewicht. „Wer sich ausreichend bewegt, kann das Darmkrebsrisiko um 20 bis 30 Prozent senken“, heißt es bei der Krebshilfe weiter. „Langes Sitzen ist dagegen wiederum ein Risikofaktor." Was man selbst tun kann? Bewegung lässt sich problemlos in den Alltag integrieren: häufiger zu Fuß gehen, öfter mal das Fahrrad für kurze Wege nutzen, Treppen steigen statt Aufzug fahren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät zu mindestens 150 Minuten moderater oder 75 Minuten intensiver körperlicher Aktivität pro Woche. Als ideal gilt eine Mischung aus beidem.

Je früher ein Tumor erkannt wird, desto höher die Heilungschancen

Doch auch wer auf seine Gesundheit achtet, kann an Krebs erkranken. „Ein Grund dafür können zufällige genetische Fehler bei der Zellteilung sein“, heißt es in einer Patienteninformation der Krebshilfe. „Das Auftreten solcher Fehler erhöht sich mit zunehmendem Alter, und nicht immer kann der Körper diese reparieren.“ Aus diesem Grund rät die Organisation dazu, sich über die von den Krankenversicherungen angebotenen Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung zu informieren und diese wahrzunehmen. Denn: „Wird der Tumor früh erkannt, haben Betroffene grundsätzlich bessere Heilungschancen und können schonender behandelt werden."

Anspruch auf Darmkrebs-Vorsorge ab 50

Gesetzlich Versicherte ab 50 Jahren erhalten von ihrer Krankenkasse eine Einladung zum Darmkrebs-Screening. Dazu zählen die regelmäßige Untersuchung des Stuhls auf verstecktes Blut sowie die Darmspiegelung. Diese sollte bei Männern ab 50 und bei Frauen ab 55 Jahren regelmäßig erfolgen. Die Teilnahme ist freiwillig und ab diesem Alter kostenfrei. Besteht ein erhöhtes Darmkrebsrisiko, etwa durch familiäre Vorbelastung, sind auch altersunabhängig engmaschige Untersuchungsintervalle möglich. Der Rat der Krebshilfe: „Menschen mit einem hohen familiären Risiko sollten sich daher intensiv beraten lassen und regelmäßig zur Krebsfrüherkennung gehen.“

Darmspiegelung: 60 Prozent weniger Darmkrebs-Neuerkrankungen

Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) Heidelberg und des Krebsregister des Saarlands von 2021 zeigt: Bei Personen, die eine Vorsorge-Darmspiegelung in Anspruch genommen hatten, traten nahezu 60 Prozent weniger Darmkrebs-Neuerkrankungen auf als bei Teilnehmern, die auf die Untersuchung verzichtet hatten. Das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, lag in der Screening-Gruppe sogar um 70 Prozent niedriger.

Hauptkategorie: Medizin
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