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Weniger Arbeitsunfälle in Deutschland

Mittwoch, 27. August 2014 – Autor: Angela Mißlbeck
Das Risiko, am Arbeitsplatz einen Unfall zu erleiden, erreichte 2013 in Deutschland einen neuen Tiefststand. Doch international ist im Arbeitsschutz noch viel zu tun. Das zeigt der Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, der seit Montag in Frankfurt tagt.
Arbeitsbedingte Unfälle und Krankheiten auf dem Rückzug

Finger ab - einer von knapp 875.000 Arbeitsunfällen in Deutschland 2013 – Foto: (c) by RioPatuca

Die Zahl der Arbeitsunfälle in Deutschland in nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) 2013 trotz steigender Versichertenzahlen auf 874.514 zurückgegangen. 455 Menschen verunglückten bei der Arbeit tödlich, rund neun Prozent weniger als 2012.

„Diese Entwicklung ist nicht zuletzt ein Beleg dafür, dass die gemeinsamen Anstrengungen von Betrieben, Versicherten und Unfallversicherung im Arbeitsschutz sich lohnen“, erklärt DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. Er hält eine Welt ohne Arbeitsunfälle für machbar. Die Rate der meldepflichtigen Unfälle sei allein in den vergangenen 20 Jahren um die Hälfte gesunken. „Dieser Erfolg ist keine deutsche Spezialität - er ist wiederholbar“, so Breuer.

Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle fordern 2,3 Millionen Menschenleben

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) beklagt weltweit jedes Jahr 2,3 Millionen Todesfälle aufgrund von arbeitsbedingten Krankheiten und Unfällen. Hinzu kämen jeden Tag rund 860.000 Arbeitsunfälle mit Verletzungsfolgen. Die direkten und indirekten Folgekosten von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen schätzt die ILO auf 2,8 Billionen Dollar weltweit.

„Diese Zahlen sind nicht hinnehmbar, trotzdem nimmt die Welt die Tragödien kaum wahr, die sich jeden Tag am Arbeitsplatz ereignen. Es bleibt viel zu tun", sagt ILO-Generaldirektor Guy Ryder. Das Recht auf Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sein ein grundlegendes Menschenrecht. Sein Appell: „Prävention ist möglich, notwendig und lohnt sich.“

Eine Studie der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (ISSA) kommt zu dem Ergebnis, dass der Erfolg von Investitionen in die Prävention sich im Schnitt auf mehr als das Doppelte der investierten Summe beläuft. „Wir müssen neue, umfassende Strategien für die Prävention entwickeln, die die Sicherheit, Gesundheit und das Wohlbefinden des Einzelnen miteinander verbinden“, fordert ISSA-Präsident Errol Frank Stoové mit Blick auf veränderte Belastungen in der aktuellen Arbeitswelt.

Mehr Wegeunfälle durch Witterung

Doch auch in Deutschland herrscht nicht eitel Sonnenschein: Die Zahl der Unfälle auf dem Weg zur Arbeit stieg auf 185.667. Das führt die DGUV auf die Witterung zurück. 317 Menschen verloren auf dem Weg zur Arbeit ihr Leben. Das waren 69 weniger als im Vorjahr.

Leichte Anstiege verzeichnen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bei den Berufskrankheiten. Knapp 71.600 mal wurde ihnen der Verdacht auf eine Berufskrankheit angezeigt. Das entspricht einem Plus von rund 1,4 Prozent. Gut die Hälfte der Verdachtsfälle bestätigte sich (36.202). Am häufigsten waren berufsbedingte Hauterkrankungen. 4815 Versicherte erhielten erstmals eine Rente wegen Berufskrankheiten. 2343 Versicherte starben infolge einer Berufskrankheit. Dabei waren asbestbedingte Erkrankungen wie in den Vorjahren die Haupttodesursache.

Foto: RioPatuca Images - Fotolia.com

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