Wenige Neuinfektionen: Berlins Corona-Ampel steht auf Grün

Sommereffekt? In Berlin stecken sich momentan nur wenige Menschen mit dem Coronavirus an. Dennoch ist der R-Wert auf deutlich über 1 gestiegen
Volle Parks und Straßencafés: Bei herrlichem Wetter sah es in Berlin an Pfingsten fast aus wie immer, von Corona-Beschränkungen war wenig zu spüren.
Was sagt die Berliner Corona-Ampel dazu? Die sogenannte Reproduktionszahl ist am Pfingstmontag auf 1,66 gestiegen. Das bedeutet, dass 100 Infizierte 166 andere Menschen anstecken. Am Tag zuvor lag dieser Wert bei 1,41. Die Ampel für den Indikator Reproduktionszahl „R“ steht damit noch auf Grün, erst bei dreimaliger Überschreitung des Grenzwertes von 1,20 in Folge springt er auf Rot. Die Reproduktionszahl ist ein geschätzter Wert und stark von den Fallzahlen abhängig. Je geringer die Zahlen sind, desto schwankungsanfälliger ist der R-Wert.
Zahl der Neuinfektionen im grünen Bereich
Tatsächlich infizieren sich derzeit in Berlin nur wenige Menschen mit dem Coronavirus. Am 1. Juni wurden 23 neue Fälle von den Berliner Gesundheitsämtern gemeldet. Wegen der Feiertage kann es aber noch zu Nachmeldungen kommen.
Die Corona-Ampel misst die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, (allerdings ohne Dunkelziffer). Bei einem Wert von 4,5 steht die Ampel hier momentan ebenfalls auf Gün. Auf Rot würde sie springen, wenn mehr als 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet würden.
Auch der dritte Indikator der Ampel steht momentan auf Grün: Der Anteil der für COVID-19-Patienten benötigten Plätze auf Intensivstationen beträgt derzeit 3,2 Prozent. Erste wenn deren Anteil auf 25 Prozent steigen würde, leuchtet die Ampel rot.
Welche Bedeutung hat die Corona-Ampel für die Berliner?
Wenn zwei der drei Indikatoren gelb sind, besteht Erörterungsbedarf und die Vorbereitung möglicher Maßnahmen ist erforderlich. Sind zwei von drei Indikatoren rot, muss der Senat neue Maßnahmen umsetzen. Es könnten also zum Beispiel die Kontakte wieder auf zwei Personen begrenzt werden oder Versammlungen eingeschränkt werden, wie es zu Zeiten des „Lockdowns“ der Fall war.
Nach Informationen des Berliner Senats haben sich in Berlin 6.838 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon gelten 6.319 als genesen. Die meisten Infizierten gab es im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
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