Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wenig Rauchen schadet fast genauso

Samstag, 27. Januar 2018 – Autor:
Schon eine Zigarette am Tag erhöht das Risiko für Koronare Herzkrankheit und Schlaganfall. Das zeigt eine aktuelle Meta-Studie. Die Schlussfolgerung der Autoren ist simpel: Keine ist besser als eine.
Studie: Schon eine einzige Zigarette am Tag schadet den Blutgefäßen – das Risiko für KHK und Schlaganfall steigt

Studie: Schon eine einzige Zigarette pro Tag schadet den Blutgefäßen – das Risiko für KHK und Schlaganfall steigt

Weltweit rauchen rund eine Milliarde Menschen. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass wenig Rauchen kaum schädlich ist. Ein Irrtum, wie eine aktuelle Meta-Studie zeigt. Demnach kann schon eine Zigarette täglich, das Risiko für eine Koronare Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall deutlich erhöhen. So haben Männer ein um 48 Prozent erhöhtes Risiko für eine KHK sowie ein um 45 Prozent erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall im Vergleich zu männlichen Nichtrauchern. Frauen schadet das Rauchen noch mehr: Rauchen sie täglich nur eine Zigarette, erhöht sich ihr Risiko für eine KHK um 57 Prozent und das eines Schlaganfalls um 65 Prozent gegenüber Nichtraucherinnen.

Das Risiko steigt nicht linear

Wie aber sieht der Vergleich zwischen den Wenigrauchern und starken Rauchern aus, die eine ganze Schachtel, also 20 Zigaretten, am Tag rauchen? Hier zeigt sich: Das Risiko von einer Zigarette am Tag beträgt nicht etwa ein Zwanzigstel, sondern immerhin 50 Prozent von dem der starken Raucher.

Zu beachten ist: Auch Nichtraucher haben ein Risiko für eine KHK und einen Schlaganfall. Bei den Ergebnissen handelt es sich um ein relatives Risiko. Hat zum Beispiel ein nichtrauchender Mann um die 50 ein etwa 14-prozentiges Risiko für eine KHK, steigt es bei seinem rauchenden Altersgenossen (1 Zigarette täglich) auf 20 Prozent. Das Risiko des Rauchers ist also um 48 Prozent höher als das des Nichtrauchers.

„Unsere Studie zeigt, dass das Rauchen einer Zigarette am Tag weit schädlicher ist, als gedacht“, resümieren die Forscher um Allan Hackshaw vom University College London im Fachmagazin BMJ, wo die Studie soeben erschienen ist. Es gebe keine sichere Menge an Zigaretten. „Raucher sollten lieber ganz aufhören, als den Zigarettenkonsum zu reduzieren.“

Plaques verstopfen die Herzkranzgefäße

Bei der Koronaren Herzkrankheit sind die Blutgefäße, die das Herz versorgen, durch sogenannte Plaques verengt. Kommt es zu einem kompletten Verschluss, droht ein Herzinfarkt. Neben dem Rauchen gibt es aber noch eine Reihe weiterer Risikofaktoren für eine KHK. Erhöhte Blutfettwerte spielen eine ebenso große Rolle wie das Rauchen.

Hier bringt eine Umstellung der Lebensgewohnheiten allerdings nicht so viel: Denn die Höhe des schädliche LDL-Cholesterins im Blut ist erblich bedingt. Laut Experten kann man darum auch so viele Eier essen, wie man will. Wer die Anlage hat, bekommt das Cholesterin auch mit einer Diät nicht runter. 

Foto: pixabay Freie kommerzielle Nutzung

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Rauchen

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin