Weltvegantag: Es geht um Tierwohl und Klimaschutz

Wer vegan lebt, tut etwas für seine Gesundheit, das Klima und für das Tierwohl
Am 1. November ist Weltvegantag. Ein Datum, dass den meisten ziemlich egal sein dürfte. Denn noch essen die Deutschen doppelt so viel Fleisch, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus gesundheitlichen Gründen empfiehlt. Fleisch ist billig und nur selten bieten Restaurants, Hotelbuffets und Kantinen pflanzliche Alternativen an. Doch immer mehr Menschen verzichten komplett auf Fleisch und tierische Produkte wie Milch, Eier und Käse. Warum tun sie das?
Tierschutz steht bei Veganern an erster Stelle
Eine Befragung von 24.000 Menschen in 15 europäischen Ländern hat genau diese Frage gestellt. Ganz klar an erster Stelle steht dabei der Tierschutz mit 95 Prozent Zustimmung, dicht gefolgt von Umweltschutz und dem gesundheitlichen Aspekt. Ganze 86 Prozent der Veganer legen beim Lebensmitteleinkauf großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz - bei den Nicht-Veganern sind es 72 Prozent. Der Umfrage zufolge kaufen vegan lebende Menschen auch öfter in Bioläden ein. Und sie kochen häufiger selbst. 46,3 Prozent der Veganer stellen sich täglich selbst an den Herd, bei den Nicht-Veganern sind es 38 Prozent. Die Umfrage wurde von Veganz, einem deutschen Hersteller von veganen Lebensmitteln in Auftrag gegeben.
Massentierhaltung ist Klimakiller
Sich vegan zu ernähren bedeutet, keine tierischen Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch, Eier oder Honig zu konsumieren. Es landen also ausschließlich pflanzliche Lebensmittel auf dem Teller.
„Dies kommt natürlich an erster Stelle den Tieren zugute, denn für Fleisch, Milch, Eier & Co. leiden und sterben jährlich Milliarden von fühlenden Lebewesen“, schreibt die Tierschutzorganistion PETA auf ihrem Ernährungs-Blog. „Sie verbringen ihr kurzes und grausames Leben in engen und dunklen Ställen, bevor ihnen im Schlachthof die Kehle aufgeschlitzt wird. Dieses Leid wird durch eine vegane Ernährung und Lebensweise nicht unterstützt.“
Während rotes Fleisch (Rind, Lamm, Wild) und Wurst im Jahr 2015 von der WHO als krebserregend eingestuft wurde, ist der Zusammenhang zum Klimaschutz vielen nicht so geläufig. Tatsache ist: Die Fleischproduktion ist ein großer Co2 Treiber. Gründe sind der Methangas-Ausstoß und die Abholzung von Wäldern, die für die Tierhaltung, aber vor allem für den Anbau der Futtermittel benötigt werden. Das geht auf Kosten natürlicher Biosystem wie Wälder, die einen kühlenden Effekt auf die Erde haben. Ein Teufelskreis, der nur durch die Reduktion des Fleischkonsums und der Wiederaufforstung von Wäldern durchbrochen werden könnte.
Halb so viel Fleisch wäre eine win-win-Situation
„Wenn jeder von uns nur halb so viel Fleisch essen würde, wäre das ein vierfacher Gewinn: für unsere Gesundheit, für das Tierwohl, für die Artenvielfalt und für das Klima“, sagte Sabine Gabrysch, Professorin für Klimawandel und Gesundheit an der Charité und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf dem World Health Summit in Berlin. Und sie nannte noch eine erschreckende Zahl: Über 90 Prozent der Säugetiere auf der Erde sind Menschen und ihre Nutztiere. Am Beginn des Holozäns vor rund 10.000 Jahren waren es noch 0,1 Prozent. Weniger Viehhaltung, so die Expertin, wäre ein entscheidender Beitrag, um der Weltbevölkerung von heute die Lebensgrundlagen zu sichern.
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