Immer am letzten Mittwoch im Mai wird der Welt-MS-Tag begangen, um mit verschiedenen Aktionen Multiple Sklerose, die sogenannte „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“, in das Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Weltweit leiden etwa 2,5 Millionen an der degenerativen Nervenkrankheit. In Deutschland sind rund 130.000 Menschen davon betroffen. Die Diagnose bedeutet für alle Patienten zunächst einen Schock. Neben den körperlichen Beschwerden machen oft Zukunftssorgen und -ängste sowie psychische Probleme den Erkrankten das Leben schwer.
Doch auch mit der Erkrankung lässt sich das Leben häufig gut gestalten. Auch darauf soll der Welt-MS-Tag 2013 aufmerksam machen. Der Bundesverband der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft (DMSG) möchte in diesem Jahr vor allem jungen Menschen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, Mut machen, ihr Leben dennoch in die Hand zu nehmen und die speziellen Herausforderungen dieser Krankheit zu meistern. Mit der Kampagne „Die Zukunft gestalten“ macht die DMSG darauf aufmerksam, dass auch mit der Erkrankung das Leben weitergeht und sich Zukunftspläne realisieren lassen.
Viele junge Menschen von Multipler Sklerose betroffen
MS bricht meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr aus, also in einer Zeit, in der sich die Menschen entweder noch in der Ausbildung befinden oder gerade dabei sind, sich beruflich zu etablieren und Familien zu gründen. Gerade in dieser Zeit stellt die Diagnose MS, deren Symptome bedrohlich wirken und deren Verlauf ungewiss ist, einen riesigen Einschnitt in das Leben dar.
Die DMSG will mit ihrer Kampagne zeigen, wie unterschiedlich und individuell die Verläufe der Erkrankung sind und wie man trotz allem mit den Herausforderungen dieser Krankheit umgehen kann. Der von der Gesellschaft herausgegebene Flyer zeigt, wie Menschen trotz und mit MS ihr Leben meistern und Lebenspläne und Wünsche verwirklicht haben. Junge Menschen, die an MS erkrankt sind, berichten darin, wie sie die großen und kleinen Hürden im Alltag mit MS nehmen und was ihr Motto im Umgang mit der Erkrankung ist.
MS-Verlauf nicht vorhersehbar
Multiple Sklerose ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Die Symptome reichen von Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühlen bis hin zu Sehstörungen, starker Erschöpfung und Bewegungseinschränkungen. Entgegen der weitverbreiteten Meinung führt Multiple Sklerose aber nicht zwangsläufig zu schweren Behinderungen. Viele Betroffene können auch mit der Erkrankung fast genauso wie vorher weiterleben und -arbeiten.
Bei der MS wird aus bisher unbekannten Gründen das Myelin, das als schützende Hülle die Nervenfasern umgibt, durch körpereigene Abwehrzellen zerstört. Dadurch können die Signale zwischen den Nervenzellen nicht mehr richtig transportiert werden. Je nachdem, an welcher Stelle im Gehirn die Nervenzellen betroffen sind, kann es zu unterschiedlichen Ausfallerscheinungen kommen. Welche Symptome der einzelne Patient entwickeln wird und wie sein Verlauf aussehen wird, kann nicht vorhergesagt werden. MS ist zwar nach wie vor nicht heilbar, doch der Krankheitsverlauf kann durch Medikamente häufig günstig beeinflusst werden.