Die COPD zählt zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. So geht die Weltgesundheitsorganisation WHO von weltweit über 210 Millionen Betroffenen aus. Auf der Liste der häufigsten Todesursachen steht die Krankheit derzeit auf Platz vier, doch nach Prognosen der WHO wird sie bald schon die dritthäufigste Todesursache sein. In Deutschland sind Schätzungen zufolge fast sieben Millionen Menschen von der Erkrankung betroffen.
Die COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, bei denen es zu einer fortschreitenden Verengung der Atemwege kommt. Die Patienten haben Probleme beim Ein- und Ausatmen und leiden unter starkem Husten. Neben der Lunge können auch andere Organe wie das Herz und die Muskeln sowie der Stoffwechsel beeinträchtigt sein. Zudem ist die Erkrankung häufig von psychischen Beeinträchtigungen begleitet. Hauptursache der COPD ist das Rauchen.
COPD häufig nicht erkannt
Der Welt-COPD-Tag, der in diesem Jahr am 20. November stattfindet, wurde von der GOLD-Initiative (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) ins Leben gerufen und soll das Bewusstsein für die Erkrankung, ihre Ursachen und die Folgen erhöhen. Denn immer noch wird die COPD häufig unterschätzt.
Oft wird eine COPD gar nicht oder zu spät diagnostiziert, da der andauernde Husten fälschlich als banaler “Raucherhusten” abgetan wird. Dabei sind eine möglichst frühzeitige Diagnose und ein schneller Einsatz einer adäquaten Therapie wichtig, um den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen und den Verlust der Lungenfunktion reduzieren zu können. Doch trotz medikamentöser Therapien ist die COPD bis heute nicht heilbar. Unbehandelt kann sie sogar innerhalb weniger Jahre zu starken Einschränkungen, in schweren Fällen sogar zum Tod führen.
Neue Medikamente in der Entwicklung
Die Schädigung der Atemwege wird von einer chronischen Entzündung begleitet, die durch kleinste Partikel, wie sie beispielsweise im Tabakrauch vorhanden sind, hervorgerufen werden. Das Ziel der derzeit verfügbaren Therapien ist es, die Atemwege zu erweitern und der chronischen Entzündung entgegenzuwirken. Neben der medikamentösen Therapie spielen Raucherentwöhnung, Atemtherapie und Lungensport eine große Rolle. Auch bestimmte alternative Heilverfahren kommen in Frage. In schweren Fällen kann eine Lungentransplantation notwendig sein.
Nachdem viele Jahre keine neuen Medikamente für die Therapie der COPD auf dem Markt gekommen sind, befinden sich mittlerweile wieder mehrere Substanzen in der medizinischen Prüfung oder stehen kurz vor der Zulassung.
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