Was tun bei Magen-Darm-Grippe?
Egal ob Kinder, junge Erwachsene oder ältere Menschen: Eine Magen-Darm-Grippe setzt alle gleichermaßen außer Gefecht. Doch auch wenn sie genauso heftig zuschlägt wie eine echte Grippe (Influenza), hat sie damit rein gar nichts zu tun. Medizinisch betrachtet handelt es sich um eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes, die durch eine Infektion entstanden ist und meist mit Durchfall und Erbrechen einhergeht. Am häufigsten sind Viren für die Magen-Darm-Grippe verantwortlich. Eine herausragende Rolle spielen dabei die Noroviren.
Oft sind Noroviren an der Magen-Darm-Grippe schuld
Experten schätzen, dass weltweit etwa die Hälfte aller Gastroenteritis-Ausbrüche durch Noroviren verursacht werden. Dabei können sowohl Erwachsene als auch Kinder betroffen sein. Weitere Schuldige sind Rotaviren, Adeno- und Sapoviren. Bakterieninfektionen, etwa durch Salmonellen, Campylobacter, Shigellen, Yersinien oder E. Coli sind im Alltag bedeutend seltener. Deshalb kann eine Magen-Darm-Grippe auch nur äußerst selten mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Die Erreger zerstören die Magen- und Darmschleimhäute, so dass sie Nahrung nicht mehr verdauen können. Weil unverdaute Nahrung Wasser aufnimmt, wird der Stuhlgang flüssig. Viele Magen-Darm-Infektionen sind hochansteckend. Sie verbreiten sich also sehr leicht. Deshalb sind besonders Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern oder Pflegeheimen gefährdet. Gegen Rotaviren ist seit 2013 eine Impfung empfohlen, doch gegen die wesentlich häufigeren Noroviren hilft nur konsequentes Händewaschen. Das kann die Ansteckungsgefahr eindämmen. Bakterieninfektionen werden am besten durch eine ausgeprägte Hygiene bei der Essenszubereitung vermieden.
Viel Trinken ist die beste Therapie bei allen Durchfallerkrankungen
Hat der Magen-Darm-Erreger dennoch zugeschlagen, kann man meist nur eines tun: Viel trinken! Besonders bei Kindern und Senioren muss darauf geachtet werden, dass sie über den Durst hinaus trinken. Denn bei Durchfallerkrankungen verliert der Körper lebenswichtige Mineralien und trocknet regelrecht aus. Das beeinträchtigt den Kreislauf und kann im Extremfall zum Tod führen. Daher zählten Durchfallerkrankungen bei Kindern noch 1980 zu den weltweit häufigsten Todesursachen. Im Zweifelsfall muss also eine Infusion erfolgen.
Wichtig ist es zudem, den durch den Durchfall geschwächten Mineralstoffhaushalt des Körpers wieder zu stärken. Das trägt meist auch zu einer Verbesserung des Allgemeinbefindens bei. Fertige Elektrolytlösungen aus der Apotheke oder selbst angerührte Traubenzucker-Salz-Lösungen erfüllen dabei zunächst den gleichen Zweck. Manche Elektrolytlösungen sind mit Probiotika angereichert. Diesen Bakterien wird nachgesagt, dass sie die Regeneration des Darms beschleunigen. Kommt der Appetit zurück, sollte er zunächst auf eine kohlehydratreiche Schonkost begrenzt werden. Zwieback, Salzstangen und Weißbrot schaden nicht.
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