Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Was tun bei Bindehautentzündung?

Sonntag, 19. Juli 2015 – Autor: Angela Mißlbeck
Wer sich im Urlaub gern eine frische Brise um die Ohren wehen lässt, dem bläst der Wind auch schon mal in die Augen. Gereizte und gerötete Augen sind daher im Sommer keine Seltenheit. Handelt es sich aber um eine echte Bindehautentzündung, ist mitunter ärztlicher Rat gefragt.
Jugendliche mit Bindehautentzündung an einem Auge

Mit Bindehautentzündung zum Augenarzt? Das hängt davon ab. – Foto: fpic - Fotolia

Bei einer Bindehautentzündung – im Fachjargon Konjunktivitis genannt – ist die schützende Schleimhaut entzündet, die den weißen Teil des sichtbaren Augapfels und das Innere der Augenlider überzieht. Meist beginnt sie an einem Auge. Es rötet sich, juckt und tränt. Doch schnell überträgt sich die Infektion auf das andere Auge. Deshalb sollte man das erkrankte Auge möglichst nicht mit den Fingern berühren oder sich anschließend sofort die Hände waschen, damit die Erreger nicht über die Hände in das andere Auge gelangen. Wichtig ist es auch, Handtücher und gegebenenfalls Waschlappen täglich zu wechseln, weil die Erreger sich auch über diesen Weg verbreiten können. Kontaktlinsenträger sollten während der Entzündung vorsichtshalber auf ihre Brille zurückgreifen. Damit verringern sie die Gefahr, dass die Entzündung von der Bindehaut auf den Augapfel übergreift.

Bindehautentzündung ist nicht gleich Bindehautentzündung

Bindehautentzündungen haben verschiedene Ursachen. Wenn sie nicht durch eine Allergie bedingt sind, werden sie entweder durch Viren oder durch Bakterien https://www.gesundheitsinformation.de/glossar.2004.de.html?bab*entry_id=93&bab*refpage=2173&bab*urlparams=verursacht. An bestimmten Merkmalen können auch Laien erkennen, um welche Form es sich vermutlich handelt: Bei allergischen Bindehautentzündungen sind meist beide Augen gleichzeitig gerötet. Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung sind die Lider meist mit einer weißen oder gelblichen zähen Flüssigkeit verklebt. Diese Form der Bindehautentzündung bessert sich mitunter auch ohne Behandlung innerhalb einer Woche. Dagegen können virale Entzündungen bis zu vier Wochen dauern. Ist ein Virus Schuld an den roten Augen, dann ist die Flüssigkeit eher wässrig als klebrig. Diese Form ist die häufigste. Mitunter entstehen Bindehautentzündungen auch durch äußere Reize, wie Staub, Schmutz oder trockene Luft. Dann sind sie nicht ansteckend und vergehen in der Regel recht schnell wieder.

Vorsicht vor Chronifizierung!

Doch eine Bindehautentzündung kann auch chronisch werden. Daher ist - je nach Befinden -spätestens nach einer Woche ein Arztbesuch angeraten, wenn die Beschwerden nicht vergehen. Verschlechtert sich die Sehfähigkeit, steigt die Lichtempfindlichkeit des Auges, treten starke Kopfschmerzen mit Übelkeit oder das Gefühl auf, dass ein Fremdkörper im Auge ist, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Um herauszufinden, welche Art von Bindehautentzündung vorliegt, nimmt der Arzt mitunter einen Abstrich des Augensekrets. Nur wenn gesichert ist, dass Bakterien hinter der Augenentzündung stecken, sind antibiotikahaltige Augentropfen oder -salben sinnvoll. Gegen Viren helfen sie nicht. Dann können nur die Symptome der Erkrankung behandelt werden, etwa mit Augentropfen oder -salben ohne Antibiotika. Von kalten und warmen Auflagen raten viele Ärzte ab, da sie das Auge unter Umständen zusätzlich reizen können. Für allergisch bedingte Bindehautentzündungen gibt es spezielle Augentropfen, falls nicht die Allergie insgesamt mit Antihistaminika behandelt wird.

Foto: fpic – fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Auge

07.03.2019

Wer an einer Pollenallergie leidet, muss deshalb nicht grundsätzlich auf Kontaktlinsen verzichten und sie wieder gegen eine Brille eintauschen. Ein bisschen Augen-Knowhow und einige wenige Verhaltensregeln helfen dabei, die Augen in der Allergiesaison zu schonen, zu schützen und vor Schäden zu bewahren.

31.01.2019

Ein Saunabad entspannt und stärkt die Abwehrkräfte. Für Kurzsichtige kann sich der Gang in die Sauna jedoch als schwierig erweisen. Kontaktlinsen scheinen dann oft die beste Wahl zu sein. Allerdings kann dies zu gefährlichen Augen-Infektionen führen.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin