
Obst- und Gemüse-Smoothies gehören zur Detox-Diät – Foto: Nitr - Fotolia
Der „Detox“-Begriff auf Tees, Gemüsesuppen, Säften oder Nahrungsergänzungsmitteln ist weder klar definiert noch gibt es wissenschaftliche Wirknachweise für die einzelnen Produkte. Das sei reines Marketing, urteilen die Verbraucherschützer auf verbraucherzentrale.de.
Die Idee hinter Detox: Aufgrund von ungesunden und einseitigen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten übersäuere der Körper und sammele Giftstoffe oder Stoffwechselprodukte an. Durch eine Fastenkur sollen diese Schadstoffe ausgeschieden werden, der Stoffwechsel in Schwung kommen und das Gewicht reduziert werden.
Detox soll Frühjahrsputz für den Körper sein
Anleitungen für solche Entgiftungs-Diäten (aus dem Englischen: „Detoxication“), also ein Art Frühjahrsputz für Körper und Seele, finden sich in vielen Zeitschriften. Es handelt sich um mehrtägige Fastenkuren, kombiniert mit Bewegungs- und Entspannungsübungen.
Meistens startet die Diät mit Saft- oder Suppentagen zur Eingewöhnung. In den folgenden Tagen wird auf säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Milch, Käse, Weizenmehl, Zucker verzichtet, auch auf Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee. Auf dem Speiseplan stehen ausschließlich Obst und Gemüse.
Was taugt Detox als Diät? Teilweise empfehlenswert
Einzelne Elemente der Detox-Diät sind durchaus empfehlenswert, meint die Verbraucherzentrale. Eine fleischarme und gemüse- und obstreiche Ernährung mit möglichst frischen Zutaten wird auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als gesundheitsfördernd erachtet. Die Kombination mit Entspannungs- und Bewegungselementen ist positiv zu bewerten.
Es gibt aber keine wissenschaftlichen Beweise, dass diese Art der Ernährung die Ausscheidung von Giftstoffen fördert. Für die in den 1920er-Jahren vom Arzt und Heilfasten-Begründer Dr. Otto Buchinger entwickelte Theorie von im Körper angesammelten „Schlacken“ gibt es keine Belege. Leber und Niere sind die Hauptentgiftungsorgane des Körpers. Sie arbeiten beim gesunden Menschen so zuverlässig, dass kaum Giftstoffe zurückbleiben.
In der Fastenzeit ist die Leistungsfähigkeit herabgesetzt
Dazu kommt: Diäten bei denen nur wenige hundert Kalorien am Tag aufgenommen werden, sollten nur kurzzeitig erfolgen, da sonst die Gefahr eines Nährstoffmangels besteht. Häufig ist während der Fastenzeit die Leistungsfähigkeit herabgesetzt. Müdigkeit und Konzentrationsstörungen können auftreten.
Grundsätzlich kann eine Fastenkur durchaus gesundheitsfördernd sein. Doch gerade auch Detox verspricht darüberhinaus ein neues Lebensgefühl und besondere, schnelle Erfolge. Das Körpergewicht auf lange Sicht zu verringern, erfordert jedoch die Bereitschaft, das bisherige Essverhalten auf Dauer zu verändern.
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