
Der UV-Index gibt – analog zur Höchsttemperatur bei der Wettervorhersage – den für diesen Tag erwarteten Spitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung an. Ab einem Wert von „3" sind Schutzmaßnahmen nötig. – Foto: AdobeStock/scharfsinn86
Am 1. Juni beginnt der Sommer für die Meteorologen, am 21. Juni beginnt er kalendarisch – und wir sind mittendrin. Höchste Zeit, sich über Sonnenschutz Gedanken zu machen – besonders auch im Alltag. Die Sonne scheint überall und UV-Strahlung ist nicht nur beim Strandurlaub ein Gesundheitsrisiko. „Sonnenschutz sollte im Sommer für jeden überall ganz selbstverständlich dazugehören – egal, ob man ans Meer reist, die Zeit im Freibad verbringt, beim Stadtbummel oder auf dem Balkon zu Hause“, sagt Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS). „Auch im heimischen Garten oder beim Joggen im Park ist Sonnenschutz wichtig.“
Diese Faktoren bestimmen die Stärke der UV-Strahlung
Aber woher soll ich wissen, wie stark die UV-Strahlung heute ist? Ein blauer Himmel allein ist nicht die alles entscheidende Messlatte. Die Intensität der UV-Strahlung hängt von folgenden Faktoren ab:
- Sonnenstand (geographische Breite, Tageszeit, Jahreszeit)
- Dicke der Ozonschicht
- Meereshöhe eines Orts.
Was genau ist der UV-Index?
Eine gute Orientierung für die Einschätzung der Sonnenintensität und den richtigen Schutz vor UV-Strahlung bietet der sogenannte UV-Index (UVI). Die Zahl gibt den erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung an. Analog zu den Tageshöchsttemperaturen zeigt der UV-Index als Tageshöchstwert die stärkste solare Strahlung um die Mittagszeit an. Je höher der UVI ist, desto schneller können bei ungeschützter Haut durch UV-Strahlung bedingte gesundheitliche Schäden wie Sonnenbrände auftreten.
Wo finde ich den UV-Index?
In einer Art „Wettervorhersage für die Sonnenbrandgefahr“ informiert das Bundesamt für Strahlenschutz von April bis September immer montags, mittwochs und freitags mit einem UV-Newsletter. Er enthält eine Drei-Tages-Vorhersage über den UV-Index für 10 Vorhersagegebiete. Auf der BfS-Internetseite wird zudem der UV-Index im Tagesverlauf an den derzeit 32 UV-Messstationen angezeigt. Auch Online-Wetterportale zeigen diesen Wert an.
Ab einem UV-Index von 3: Sonnenschutz nötig
Die wichtigsten Wert im Überblick: Ab einem UV-Index von 3 werden Sonnenschutzmaßnahmen empfohlen. Ein größerer UVI-Wert als 5 steht für eine hohe Belastung mit UV-Strahlung. Ab einem Wert von 8 sollte man sich möglichst nicht im Freien aufhalten. In den Sommermonaten werden in Deutschland Werte von bis zu 9 erreicht, im Gebirge sind auch UV-Index-Werte von bis zu 12 möglich.
UV-Index: Die Werte und ihre Bedeutung
- 0 bis 2 = „niedrig“: kein Schutz erforderlich
- 3 bis 5 = „mäßig“: Sonnenschutz erforderlich (Hut, T-Shirt, Sonnenbrille/-creme)
- 6 bis 7 = „hoch":Sonnenschutz erforderlich (wie bei 3 bis fünf). Außerdem: Aufenthalt im Freien möglichste vermeiden.
- 8 bis 10 = „sehr hoch": Rat der Weltgesundheitsorganisation WHO: Aufenthalt im Freien zwischen 11 und 15 Uhr vermeiden. Sonnengerechtes Verhalten: sonnendichtes Oberteil, lange Hosen, Sonnencreme, Sonnenbrille, breitkrempiger Hut.
- Ab/über 11 = „extrem“: Aufenthalt im Freien möglichst vermeiden. Die WHO rät, zwischen 11 und 15 Uhr im Schutz eines Hauses zu bleiben und auch außerhalb dieser Zeit unbedingt Schatten zu suchen. Auch im Schatten kann UV-Strahlung wirksam sein, deshalb gelten auch hier ein sonnendichtes Oberteil, lange Hosen, Sonnencreme, Sonnenbrille und ein breitkrempiger Hut als unerlässlich.
UV-Index hilft bei der Auswahl des Sonnenschutzfaktors
Aus dem UV-Index lässt sich auch der Lichtschutzfaktor bei Sonnencremes oder -sprays ableiten. Als ausreichender Lichtschutzfaktor wird bei Sonnenschutzmitteln mindestens der doppelte UV-Index empfohlen. Die Präparate sollten im UV-B- wie im UV-A-Bereich wirksam sein.
Wie sieht ein guter UV-Schutz aus?
„Guten Schutz vor UV-Strahlung bieten Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Kleidung und Schuhe“, heißt es beim Bundesamt für Strahlenschutz. „Insbesondere die Mittagszeit, wenn die Sonne hoch steht und starke UV-Strahlung zu erwarten ist, verbringt man besser im Schatten.“ Und auch Sonnencreme für die nicht von Kleidung bedeckte Haut sollte nicht vergessen werden.
Für Kinder ist UV-Schutz besonders wichtig
Kinder sind empfindlicher gegenüber UV-Strahlung als Erwachsene, daher sind sie besonders zu schützen, so der ausdrückliche Rat des Bundesamts. Unter anderem erhöhen schwere Sonnenbrände in der Kindheit das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache.