
Der Frühlingsmonat April mit seinem extrem wechselhaften Wetter macht vielen Menschen besonders zu schaffen. – Foto: Wort & Bild Verlag/iStockphoto/VlaDee
Kälte, Wärme, Sonne, Regen. Vor ein paar Tagen noch Schnee und jetzt plötzlich eine Milde in der Luft, die einen schwindeln lässt. Der April mit seinem launischen Wetter wirkt wie ein Mädchen oder Junge in der Pubertät, die auf der Suche nach dem Ich sind – und daran jämmerlich leiden. Leiden tun jetzt auch viele Menschen, denen die frühlingstypischen Wetterumschwünge gesundheitlich zu schaffen machen. Doch Wetterfühligkeit muss kein Schicksal sein. Hier ein paar Tipps, um den Körper für die Spielchen des Aprilwetters zu rüsten.
Gut gegen Wetterfühligkeit: Herz-Kreislauf-Training
Eine häufige Ursache für Wetterfühligkeit ist ein nicht ausreichend trainiertes Herz-Kreislauf-System, sagt Klimatologin Angela Schuh im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Die Leiterin des Fachbereichs Medizinische Klimatologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München empfiehlt deshalb leichtes Ausdauertraining, zum Beispiel moderate Wanderungen, Schwimmen, Radfahren, Schlittschuhlaufen oder Spaziergänge.
Kalt-Warm-Training: Wechselduschen oder Saunabesuche
Ebenfalls hilfreich ist es demnach auch, das vegetative Nervensystem zu trainieren. Dieser Teil des menschlichen Organismus wird auch als „autonomes Nervensystem“ bezeichnet und ist für automatisch ablaufende innerkörperliche Vorgänge verantwortlich – die Verdauung zum Beispiel. Ist er fit oder gut trainiert, fällt es dem Körper leichter, sich an Temperatursprünge anzupassen. „Bewährt haben sich zum Beispiel Wechselduschen oder Anwendungen nach Kneipp“, schreibt die Apotheken Umschau weiter. Hierbei schreitet man beim Wassertreten im Storchenschritt durch kaltes Wasser und wärmt sich anschließend auf. „Einen ähnlichen Effekt haben Saunagänge mit anschließenden kalten Güssen. Wichtig ist dabei allerdings: Erst mit der Ärztin oder dem Arzt absprechen, ob derartige Anwendungen geeignet sind.“
Am besten bei jedem Wetter rausgehen
Wetterfühlige sollten sich zudem überwinden, bei jedem Wetter rauszugehen. Das stärkt das Immunsystem und hilft dem Körper dabei, sich schneller auf Temperaturschwankungen einzustellen. Dabei sollte man sich, empfiehlt Professorin Angela Schuh, nicht zu warm anziehen – sondern so, dass einem angenehm kühl ist. Das trainiert die sogenannte Thermoregulation. Sie sorgt dafür, dass der Körper seine normale Temperatur aufrechterhalten kann – unabhängig von äußeren Faktoren.
Biowettervorhersagen nutzen, auf ausreichend Schlaf achten
Auch die Prognosen zum Biowetter sollten wetterfühlige Menschen im Blick behalten. So kann man sich auf Wetterwechsel einstellen und zum Beispiel Unternehmungen gezielt planen. Bei bestimmten Wetterlagen sollten beispielsweise Patienten mit hohem Blutdruck auf körperliche Anstrengungen verzichten. Und schließlich können auch ein geregelter Tagesablauf und ausreichend Schlaf gegen Wetterfühligkeit helfen. Auch die Ernährung spielt übrigens eine wichtige Rolle - ideal sind gesunde und nicht zu fettreiche Mahlzeiten, die zu festen Zeiten eingenommen werden. Auch wer jeden Tag zu ähnlichen Zeiten ins Bett geht und aufsteht, bringt Struktur in seinen Alltag.