Was hilft bei Sodbrennen und Magendrücken wirklich?

Das raten Experten bei Sodbrennen und Magendrücken. – Foto: Zerbor - Fotolia
Die Feiertage stehen ins Haus und damit auch festlich-üppig gedeckte Tafeln. Im Kreis der Liebsten schmeckt es besonders gut. Zwischen den Mahlzeiten locken zusätzlich Weihnachtsgebäck und Nüsse. Kein Wunder, wenn manch einem Weihnachten buchstäblich auf den Magen schlägt.
Völlegefühl, saures Aufstoßen oder Sodbrennen, im Medizinerdeutsch Reflux genannt, treffen an den Feiertage oft auch Menschen, die sonst keine Magenprobleme kennen. Stark übergewichtige Menschen und Schwangere leiden besonders leicht darunter. Auch der Genuss von Alkohol und Nikotin begünstigt die Beschwerden. Doch mit ein paar einfachen Regeln, kann jeder gut über die Feiertage kommen, meint die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Sie hat einige Tipps zusammengestellt.
Ärzte: Verdauungsspaziergang hilft bei Sodbrennen und Magendrücken
„Die naheliegendste, aber auch wichtigste Regel ist erstmal, keine allzu großen Portionen zu essen, sondern lieber über den Tag verteilt, kleinere, und diese gut zu kauen“, sagt der Magenspezialist Professor Siegbert Faiss von der Asklepios Klinik Barmbek.
Hat es aber einfach zu gut geschmeckt, dann ist tatsächlich ein Verdauungsspaziergang angeraten. Dazu raten auch die Magen-/Darm-Experten. Denn Bewegung regt die Magentätigkeit an und hilft so, den Magen zu entleeren. Ein leerer Magen drückt nicht, auch nicht auf den Verschlussmuskel am Mageneingang. Sein Versagen ist dafür verantwortlich, dass wir sauer aufstoßen müssen oder an Sodbrennen leiden.
Der Verdauungsspaziergang ist den Magenspezialisten zufolge die einzige wirksame Maßnahme. Bei anderen Verdauungshelfern wie etwa dem Verdauungsschnaps sei kein Nutzen nachgewiesen. Die Ärzte warnen sogar davor, dass der Alkohol den Magen zusätzlich belaste, weil er die Magenmuskulatur und damit auch die Verdauung hemmt. Allenfalls den ätherischen Ölen der Kräuter in Kräuterschnäpsen billigen die Mediziner positive Effekte auf die Verdauung zu.
Kaffee und Espresso regen nach Angaben der Experten bei manchen Menschen die Darmtätigkeit an und beschleunigen die Darmentleerung. Bei der Entleerung des Magens helfen sie den Angaben zufolge aber nicht.
Vorsicht mit Säureblockern bei Sodbrennen und Magendrücken
Auch einen Verdauungsschlaf empfehlen die Experten nicht. Denn bei vielen Betroffenen treten die Refluxbeschwerden hauptsächlich im Liegen auf. Dann hilft auch die Schwerkraft dem Muskel am Mageneingang nicht mehr bei der Arbeit. Eine leicht erhöhte Schlafposition ist in diesem Fall von Vorteil. Denn sie verringert den Druck auf den Mageneingangsmuskel.
Auf Medikamente wie Antazida oder Säureblocker sollten Betroffene nur im Ausnahmefall zurückgreifen, empfiehlt der Gastroenterologe Christian Trautwein von der Uniklinik Aachen. Vor einer längeren Einnahme ohne Rücksprache mit dem Arzt warnt er sogar ausdrücklich. Geht es zwei Wochen lang nicht ohne die Arzneimittel, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
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