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Was hilft bei Nasennebenhöhlen-Entzündung?

Freitag, 25. November 2022 – Autor:
Die Nase ist dicht, man kriegt schwer Luft, es drückt und schmerzt: Wer eine Erkältung oder Grippe hat, hat oft auch eine Nasennebenhöhlen-Entzündung. Was kann man tun, um diese normalerweise harmlose, aber unangenehme Atemwegserkrankung zu behandeln?
Frau mit Nasendusche.

Eine Nasendusche kann helfen, verstopfte Nasennebenhöhlen wieder freizubekommen. – Foto: AdobeStock/Dan Race

Eine verstopfte Nase, Schmerzen im Gesicht und Druckgefühl im Kopf: Das sind die klassischen Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung – in der Fachsprache „Sinusitis“ genannt. Hervorgerufen wird sie oft durch eine Erkältung oder Grippe, Verursacher sind meist Viren. Wie lässt sich eine akute oder auch chronische Sinusitis am besten behandeln? Und was lässt sich präventiv tun, damit man die Krankheit erst gar nicht bekommt?

Was bei einer Sinusitis im Körper passiert

Die Nasennebenhöhlen gehören zu den oberen Luftwegen und bestehen aus mehreren Hohlräumen im Schädelknochen. „Die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen produzieren regelmäßig ein Sekret zur Selbstreinigung der Nase, das normalerweise über Nase und Rachen abfließt. Sind aber die Schleimhäute zum Beispiel wegen eines Schnupfens geschwollen, kann das Sekret nicht mehr abfließen, es sammelt sich in den Hohlräumen und bietet dort Erregern einen guten Nährboden", erklärt Anja Debrodt, Ärztin im AOK-Bundesverband. Die Folge sind Schmerzen und Druckgefühl im Bereich der betroffenen Nebenhöhlen, die ausstrahlen können und sich beim Bücken oder nach vorne Beugen oft noch verstärken.

Häufig ist auch der Geruchssinn beeinträchtigt. Am häufigsten sind die Kiefernhöhlen betroffen. Gegen die Schmerzen können – nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt – Medikamente eingenommen werden.

Spülen mit Salzlösung macht Nasennebenhöhlen wieder frei

Eine akute Sinusitis klingt meist nach ein bis zwei Wochen wieder ab. Erstes Ziel der Behandlung ist, für eine bessere Belüftung der Nasennebenhöhlen zu sorgen und den Schleim zum Abfließen zu bringen – zum Beispiel mit einer Salzlösung, mit der die verstopften Nebenhöhlen regelmäßig durchgespült werden. Zum Spülen eignen sich spezielle Nasenduschen, die Salzlösungen gibt es aber auch als Nasenspray. Inhalieren kann manchmal ebenfalls helfen – dazu einfach Wasser erhitzen und den Dampf einatmen.

Vorsicht mit abschwellenden Nasensprays

Nasensprays mit Kortison wirken entzündungshemmend und lassen die Schleimhäute abschwellen. Oft dauert es jedoch einige Tage, bis sie ihre Wirkung entfalten. Vor allem helfen sie, wenn die Nasennebenhöhlen-Entzündung ständig wiederkehrt oder wenn es ein allergischer Schnupfen ist.

Wichtig ist zu beachten: Abschwellende Nasensprays hemmen keine Entzündungen, sie erleichtern aber kurzfristig das Atmen durch die Nase und sorgen dadurch für einen besseren Schlaf. „Abschwellende Nasensprays sollten aber nicht länger als ein paar Tage hintereinander angewendet werden, da sie eine gegenteilige Wirkung haben können und die Schleimhaut einige Stunden nach der Einnahme wieder anschwillt“, sagt AOK-Ärztin Debrodt. „Je häufiger das Nasenspray genutzt wird, desto stärker wird dieser Effekt."

Wie kommt es zu einer „chronischen“ Sinusitis?

Halten die Beschwerden länger als drei Monate an, spricht man von einer „chronischen Sinusitis“. Die Ursachen für deren Entstehung sind nicht immer eindeutig: „Ein geschwächtes Immunsystem, ein allergischer Schnupfen, Asthma oder eine krumme Nasenscheidewand können eine chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung begünstigen", sagt Ärztin Debrodt weiter. Auch Zigarettenrauch spielt eine Rolle. Selbst für Menschen, die regelmäßig nur passiv rauchen, ist das Risiko für chronische Sinusitis erhöht, haben kanadische Wissenschaftler herausgefunden.

Neben der Behandlung der Schmerzen und dem kurzfristigen Einsatz von abschwellenden Nasensprays steht bei der schweren Form der Sinusitis die Behandlung mit kortisonhaltigen Nasensprays im Vordergrund. Oft müssen die Mittel über Monate eingenommen werden, um die Beschwerden zu

Sinusitis: Vier Tipps für die Prävention

Mit einem gesunden Lebensstil kann man die Chancen dafür steigern, dass es gar nicht erst zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen kommt:

  1. Abwehrkräfte stärken durch viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, Saunabesuche, Wechselduschen und eine vitaminreiche Ernährung.
  2. Da die Hände der Hauptüberträger von Infektionskrankheiten sind, ist es wichtig, sie regelmäßig und gründlich zu waschen.
  3. Mit dem Rauchen aufhören.
  4. Auch ein allergisch bedingter Schnupfen kann eine Nasennebenhöhlenentzündung begünstigen oder auslösen. Hier kann dann eine Hyposensibilisierung sinnvoll sein.

Hauptkategorie: Medizin

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