Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Was hilft bei Besenreißern?

Donnerstag, 13. Februar 2020 – Autor: Anne Volkmann
Besenreiser sind nicht schön, gesundheitlich aber in der Regel unproblematisch. Unter Umständen können sie jedoch auch ein Anzeichen einer chronischen Venenerkrankung sein. Für die Beseitigung und Vorbeugung haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt.
Besenreißer

Besenreißer können in der Regel leicht entfernt werden - sie neigen jedoch dazu, wiederzukommen – Foto: ©mkrberlin - stock.adobe.com

Insbesondere Frauen stören sich häufig an den kleinen blauen Äderchen unter der Haut: Besenreiser, im Fachjargon als Teleangiektasien bezeichnet. Dabei handelt es sich um kleinste erweiterte Beinvenen, die direkt in oder unter der obersten Hautschicht liegen. Da sie ganze Bereiche von Ober- und Unterschenkel wie ein Reisigbesen überziehen können, ist der Begriff „Besenreiser“ entstanden.

Vor allem bei Menschen mit einer hellem Haut sind Besenreiser deutlich zu sehen. Und nicht nur Unter- und Oberschenkel sind betroffen. Prinzipiell können Besenreißer am ganzen Körper und sogar im Gesicht auftreten. Während kleine Besenreiser rot erscheinen, wird ihre Farbe mit zunehmender Größe bläulich. 

Erbliche Veranlagung spielt große Rolle

Zu Besenreißern kommt es aus den gleichen Gründen wie zu Krampfadern: Das Blut fließt aufgrund einer Funktionsschwäche der Venenklappen nicht mehr zielgerichtet zum Herzen und versackt in Venen. Dadurch erhöht sich der Druck auf die Gefäßwände. In den betroffenen Venen kommt es zu einer Stauung und die Venenwände leiern aus.

Zu den Risikofaktoren für Besenreißen gehört ein höheres Alter, hormonelle Einflüsse wie beispielsweise eine Schwangerschaft und sehr stark auch eine körperliche Veranlagung. Weitere Risikofaktoren sind eine überwiegend sitzende oder stehende Tätigkeit, Übergewicht und hoher Alkoholkonsum.

Prophylaxe: Bewegung und Gewichtsreduktion helfen

Was kann man also tun, um den unschönen Äderchen vorzubeugen? Entsprechend den Risikofaktoren helfen dabei einige Maßnahmen – auch wenn das Auftreten damit nicht völlig verhindert werden kann. Tipps für die Prophylaxe sind:

  • Bewegung: Sollten Sie eine vorwiegend sitzende Tätigkeit ausüben, nutzen Sie jede Chance zur Bewegung, die sich Ihnen bietet. Zudem sollten Sie regelmäßige sportliche Einheiten in Ihren Alltag einbauen. Zehengymnastik kann ebenfalls helfen.
  • Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung verbessert den Blutfluss und hilft, Übergewicht zu vermeiden.
  • Reduktion von Übergewicht: Durch hohes Gewicht werden die Venen weiter belastet.
  • Schuhe: Vermeiden Sie hochhackige Schuhe. Flache Schuhe ermöglichen es Ihrer Wadenmuskelpumpe, gut zu arbeiten.
  • Wechselduschen: Duschen Sie Ihre Beine regelmäßig kalt ab. Dabei ziehen sich die Venen zusammen und das Blut fließt besser zum Herzen.

Besenreißer: Wann wird es gefährlich?

In der Regel sind Besenreißer harmlos und nur ein kosmetischer Makel. Dennoch können sie ein erstes Anzeichen für chronische Venenerkrankungen sein, bei der es später auch zu Krampfadern kommen kann. Bei folgenden Anzeichen sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden:

  • Müde und schwere Beine
  • Schwellungen
  • Spannungsgefühl
  • Kribbeln in den Beinen
  • Schmerzen

Generell kann es bei Besenreißern sinnvoll sein, die darunter liegenden größeren Venen von einem Phlebologen mittel Duplex-Sonografie beurteilen zu lassen. Erweist sich das Venensystem als gesund, kann Entwarnung gegeben werden.

So werden Besenreißer behandelt

Wenn die kleinen Äderchen sehr stören, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie zu entfernen:

  1. durch Verödung oder Sklerosierung
  2. durch Lasertherapie

Bei der Verödung wird ein Wirkstoff in die erweiterten Venen gespritzt, der dazu führt, dass die Gefäßwände verkleben. Die Besenreißer werden so verschlossen und anschließend vom Körper abgebaut. Nach der Behandlung sollten die Patienten mindestens ein bis zwei Tage Kompressionsstrümpfe tragen und die Beine möglichst viel bewegen.

Bei der Lasertherapie wird das Blut in den Besenreisern durch energiereiches Laserlicht erhitzt. Das verschließt die Gefäße, die der Körper dann abbaut. Die Lasertherapie eignet sich vor allem für sehr feine, flächige Besenreiser. Eine Kompressionstherapie ist danach nicht notwendig.

Foto: © mkrberlin - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Gefäßerkrankungen

Weitere Nachrichten zum Thema Venenerkrankungen

Fast jeder Mensch bekommt im Laufe seines Lebens Probleme mit den Venen, doch die wenigsten wissen über vorbeugende Maßnahmen oder Behandlungsmöglichkeiten Bescheid. Der deutsche Venentag, der am 30. April 2016 stattfindet, klärt über Venenerkrankungen und ihre Folgen auf.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin