Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Was die „Zeckenimpfung“ bringt

Sonntag, 27. März 2022 – Autor:
Im Volksmund wird sie auch „Zeckenimpfung“ genannt -die FSME-Impfung. Eine Borreliose kann sie nicht verhindern, aber eine Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die Viruserkrankung kann sehr gefährlich werden.
Die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis kann durch eine FSME-Impfung  verhindert werden

Die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis kann durch eine FSME-Impfung verhindert werden – Foto: © Adobe Stock/ Janina_PLD

Zecken können zwei Arten von Krankheiten übertragen: Einmal die Borreliose, die durch Bakterien ausgelöst wird. Zum anderen die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Hierbei handelt es sich um eine virale Erkrankung. FSME-Viren gehen anders als Borreliose-Bakterien schon während des Zeckenstichs ins Blut über. Selbst wenn die Zecke sofort entfernt wird, ist niemand vor einer FSME-Infektion sicher.  

Gegen Borreliose gibt es für den Menschen keine Impfung, wohl aber gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die FSME-Impfung wird im Volksmund auch „Zeckenimpfung“ genannt, was natürlich nicht ganz zutreffend ist.

FSME bedeutet Hirnhautentzündung

Zwar trägt nicht jede Zecke FSME-Viren in sich und längst nicht jeder Stich macht krank. Viele Menschen bemerken kaum etwas oder haben „nur“ grippeähnliche Symptome wie etwa Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen. Doch bei rund zehn Prozent der Infizierten geht die Erkrankung in das zweite Stadium über: Die Hirnhaut entzündet sich oder das Rückenmark. Bemerkbar macht sich eine Hirnhautentzündung bzw. Rückenmarksentzüdnung durch plötzlich einsetzendes hohes Fieber, sehr starke Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Wenn sich das FSME-Virus im Gehirn oder Rückenmark vermehrt, kann es zu sehr schweren Verläufen mit bleibenden neurologischen Ausfällen kommen, etwa Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen. Hinzukommt, dass FSME nicht mit Medikamenten geheilt werden kann.

Mediziner raten jetzt zur Grundimmunisierung

Eine FSME-Impfung wird darum allen Menschen empfohlen, insbesondere jenen, die in einem FSME-Risikogebiet leben. Hierzu gehören viele Landkreise in Bayern und Baden-Württemberg, Südhessen, im südöstlichen Thüringen und Sachsen. Betroffen sind aber auch einzelne Kreise in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen.

Zecken sind inzwischen das ganze Jahr aktiv und überall anzutreffen, wo es grün ist. Jeder Busch ist ein potenzielles Reservoir für die Krankheitsüberträger. Darum raten Mediziner, jetzt mit der Grundimmunisierung zu beginnen. Für einen kurzfristigen Impfschutz gibt es außerdem ein Schnellschema. Im Jahr 2020 wurden am RKI 704 FSME-Erkrankungen erfasst. Das ist die bislang höchste Anzahl, die  seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet wurde.

Weitere Nachrichten zum Thema FSME-Impfung

12.05.2020

Mit einem Zeckenstich kann das FSME-Virus übertragen werden. Es führt bei 10 Prozent der Infizierten zu einer Frühsommer-Meningoenzephalitis, einer Erkrankung des zentralen Nervensystems. Woran diese zu erkennen ist.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Warum Zecken mittlerweile auch in unseren Gärten zu finden sind, wie man sich vor ihnen schützen kann und ob eine Impfung sinnvoll ist, erklärt die Parasitologin Prof. Ute Mackenstedt im Interview mit Gesundheitsstadt Berlin.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin