Was die Deutschen über die 2-G-Regel und kostenpflichte Corona-Tests denken

Ungeimpfte und Geimpfte sehen die 2-G-Regel höchst unterschiedlich – Foto: © Adobe Stock/ Christian Horz
Die 2-G-Regel, wonach für bestimmte Veranstaltungen nur noch Geimpfte und Genesene zugelassen sind, ist gar nicht so unbeliebt: Mehr als 50 Prozent der deutschen Bevölkerung findet die Regelung gut, wie zwei aktuelle Meinungsbarometer unabhängig voneinander zeigen.
Der European COvid Survey des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg berichtet, dass 57 Prozent der Deutschen für diese Regelung ist. Der Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) kommt auf Zustimmungswerte von 56 Prozent. Allerdings ist die 3-G-Regel danach deutlich beliebter: 83 Prozent der 1.000 befragten Teilnehmer befürworten das 3-G-Modell, das neben Geimpften und Genesenen auch negativ Getestete mit einbezieht.
Mehrheit der Ungeimpften fühlt sich unter Druck gesetzt
Das 2-G-Modell wird vielfach als „Impfpflicht durch die Hintertür“ kritisiert. Nach dem European COvid Survey fühlen sich tatsächlich zwei von drei Ungeimpften von der Politik unter Druck gesetzt. Aber: Nur maximal vier Prozent der Ungeimpften erwägen dadurch eine Impfung. Bei rund 30 Prozent führt dies sogar zu einer Gegenreaktion: Sie geben an, dass eine Impfung noch unwahrscheinlicher würde.
„Zu hoher Erwartungsdruck ist damit einer der Hauptgründe für Menschen, sich nicht impfen zu lassen“, sagt Prof. Dr. Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des HCHE. Von den aktuell noch Ungeimpften in Deutschland geben nur 12 Prozent an, dass sie impfbereit seien, weitere 22 Prozent sind unsicher. „Waren zunächst mehr Menschen mit geringer Bildung eher nicht überzeugt davon, sich impfen zu lassen, hat sich das inzwischen angeglichen. Auch sehen wir kaum mehr Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Geblieben ist, dass Menschen, die sich viel über die Pandemie informieren und den Informationen aus der Regierung und den Ministerien vertrauen, impfbereiter sind“, so Schreyögg.
Impfbereitschaft in Deutschland gestiegen
Die generelle Impfbereitschaft ist indes auf 82 Prozent gestiegen. Der Anteil der Nicht-Impfbereiten seit Juli um sechs Prozentpunkte auf 13 Prozent gesunken. Dass am 11. Oktober 2021 Schnelltests in Deutschland kostenpflichtig werden, finden 64 Prozent richtig, 24 Prozent lehnen dies ab.
Aktuell (Stand 4. Oktober 2021) sind in Deutschland 64,7 Prozent der Gesamtbevölkerung) vollständig gegen Covid-19 geimpft. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen sind es 84,4 Prozent, und unter den 18- bis 59-jährigen 70,5 Prozent. Von den 4,5 Millionen in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren haben 35,2 Prozent beide Impfungen und 42,2 Prozent bereits eine Covod-19-Impfung erhalten.