Was bei den Corona-Selbsttests zu beachten ist

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Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat jetzt die ersten drei Corona-Selbsttests zugelassen. Sie sind demnächst unter anderen in Drogeriemärkten erhältlich. Es ist der CLINITEST Rapid COVID-19 Self-Test von Siemens, der Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card von Technomed und der LYHER Covid-19 Antigen Schnelltest (Nasal) von Lissner Qi.
Es handelt sich um Antigentests zum Nachweis von SARS-CoV-2. Die Handhabung ist aber einfacher als bei den bereits bekannten Schnelltests. So kann der Abstrich im vorderen Nasenraum erfolgen. Weitere Tests, die auf die Zulassung warten, funktionieren auch mit Speichel- oder Stuhl-Proben.
Am zuverlässigsten bei hoher Virenlast
Das Ergebnis ist nach 15 Minuten ablesbar. Die Selbsttests sind am zuverlässigsten bei hoher Virenlast. Am höchsten ist diese in den Tagen vor und nach Symptombeginn. Was bei der Anwendung noch zu beachten ist, erläutern Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) in einem Begleit-Papier.
Ein korrektes Ergebnis hängt stark von der regelrechten Probenentnahme und Testdurchführung ab. In Studien konnte aber gezeigt werden, dass bei richtiger Anleitung die Probengewinnung und daraus resultierende Testergebnisse durch Laien vergleichbar war mit einer Testung durch medizinisches Personal, was die Wichtigkeit einer gut verständlichen Gebrauchsanleitung (Piktogramme) unterstreicht.
Nach positivem Ergebnis PCR-Test nötig
Ein positives Ergebnis stellt zunächst einen Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion dar. Es ist jedoch noch keine Diagnose. Dafür ist ein nachfolgender PCR-Test nötig.
Bei einem positiven Selbsttest sollte sich die betroffene Person absondern und den Hausarzt oder ein geeignetes Testzentrum anrufen, der/das dann eine PCR-Testung in die Wege leitet. Eventuell informiert man auch Kontaktpersonen über den Verdacht.
Was bedeutet ein negatives Testergebnis?
Ein negatives Testergebnis schließt eine SARS-CoV-2-Infektion nicht aus. Bei korrekter Testdurchführung ist es lediglich weniger wahrscheinlich zum Zeitpunkt der Testung für andere ansteckend zu sein. Die Aussagekraft des Testergebnisses ist aber zeitlich begrenzt.
Es ist möglich, dass eine infizierte Person, die ein negatives Testergebnis erhält, bereits am nächsten Tag (bei gestiegener Viruslast im Nasen-Rachenraum) ein positives Ergebnis bekommt.
Was bei den Corona-Selbsttests zu beachten ist
Was bei den Corona-Selbsttests noch zu beachten ist: Es ist erforderlich, trotz eines negativen Testergebnisses weiterhin die AHA+L-Regeln einzuhalten, betonen die RKI-Forscher. Die Selbsttests eignen sich nicht zur Anwendung bei Kontaktpersonen, um in eigener Verantwortung eine Quarantäne zu umgehen oder zu verkürzen. Treten Covid-19-Symptome auf, muss ein Arzt wegen eines möglichen PCR-Tests kontaktiert werden.
Die Qualität der Probennahme ist für die Testung entscheidend. Ein fälschlicherweise negatives Testergebnis, welches durch nicht sachgerechte Abstrichentnahme oder Testdurchführung entstanden ist, birgt die Gefahr, dass eine nichterkannte akut infizierte Person SARS-CoV-2 weiter verbreitet, so die Wissenschaftler.
Taugt der Test zur Anwendung durch Laien?
Nach den Vorgaben des BfArM muss bei den Selbsttests die Sensitivität bei mindestens 80 Prozent liegen und die Spezifität bei mindestens 97 Prozent. Die Sensitivität sagt aus, wie viel positive Fälle mit Sicherheit erkannt werden, die Spezifität, wieviel negative Fälle mit Sicherheit erkannt werden.
Eine benannte Stelle wie etwa der TÜV muss eine Konformitätsbescheinigung ausstellen darüber, wie tauglich das Produkt zur Anwendung durch Laien ist und ob zum Beispiel die Gebrauchsanweisung den Anforderungen entspricht.