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Warum einige Menschen sich nicht mit SARS-CoV-2 infizieren

Dienstag, 12. April 2022 – Autor:
Auf der Suche nach einem neuen Covid-19-Impfstoff entdeckten Forscher des University College London, warum manche Menschen sich nicht mit SARS-CoV-2 infizieren. Sie sind gegen dieses und andere Corona-Viren immun.
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– Foto: AOK-Bilderservice

Auf der Suche nach einem neuen Covid-19-Impfstoff entdeckten Forscher des University College London, warum manche Menschen sich nicht mit SARS-CoV-2 infizieren. Sie sind gegen dieses und andere Corona-Viren immun, weil sie bestimmte T-Zellen aufweisen.

Das geht aus der Beobachtungsstudie COVIDsortium hervor, in der die Immunantworten von 730 Mitarbeitern des Gesundheitswesens seit Beginn der ersten Pandemiewelle analysiert wurden. Eine Untergruppe zeigte zu keiner Zeit Anzeichen einer SARS-CoV-2-Infektion (wiederholt negative Schnell- und PCR-Tests), wies jedoch einen Anstieg der T-Zellen auf.

Ursache ist vermutlich die individuelle Infektiongeschichte

Sie scheinen also eine vorübergehende Infektion auf niedrigem Niveau erlitten zu haben, die durch Routinetests nicht nachweisbar war, aber T-Zellen erzeugte, die für SARS-CoV-2 spezifisch sind. Diese Personen hatten auch einen niedrigen Anstieg eines weiteren Markers für eine Virusinfektion.

Hauptautor Dr. Leo Swadling sagte: „Die T-Zellen, die bei diesen Personen nachgewiesen wurden, zielen bevorzugt auf andere Regionen des Virus als T-Zellen nach einer üblichen Infektion." Als Ursache wird die Infektionsgeschichte dieser Personengruppe vermutet. Sie hatten diese T-Zellen vermutlich bereits vor dem Start der Pandemie.

Warum einige Menschen sich nicht mit SARS-CoV-2 infizieren

Die Regionen des Virus, die diese speziellen T-Zellen erkennen, kennzeichnen auch andere Mitglieder der Coronavirus-Familie, die etwa Erkältungen verursachen. Eine frühere Erkältung hat diesen Personen möglicherweise einen Vorsprung gegen das SARS-CoV-2-Virus verschafft. Das ist der Grund, warum einige Menschen sich nicht damit infizieren.

Studien-Autorin Prof. Mala Maini erläutert: „Diese Gedächtnis-T-Zellen zielen auf infizierte Zellen ab, die die Replikationsproteine exprimieren, die Teil der internen Maschinerie des Virus sind. Diese Proteine - die für das früheste Stadium des Viruslebenszyklus benötigt werden, sobald es in eine Zelle eintritt - sind allen Coronaviren gemeinsam.“

Neuer Impfstoff sollte auf  T-Zell-Antwort zielen

Ein Impfstoff, der T-Zellen nun dazu bringen könnte, infizierte Zellen, die diese für den Erfolg des Virus essentiellen Proteine exprimieren, zu erkennen und anzugreifen, wäre demnach wirksamer bei der Eliminierung des frühen SARS-CoV-2 und könnten darüber hinaus auch andere Coronaviren erkennen. Die bislang zugelassenen Covid-19-Impfstoffe lösen nur Immunantworten auf das Spike-Protein aus. Die Studie wurde im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

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